Vermögensaufbau mit Immobilien: 7 Fragen und Antworten

Was Sie beim Investieren in Grundeigentum beachten sollten

In Zeiten niedriger Zinsen ist es schwieriger geworden, Kapital anzulegen. Eine Möglichkeit, beim Vermögensaufbau eine gute Chance auf Rendite mitzunehmen ist, in Immobilien zu investieren. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um das „Betongold“.

1. Was bedeutet Vermögensaufbau?

Viele denken vielleicht an große Reichtümer, wenn sie das Wort Vermögen hören. Doch das ist ein Trugschluss: Tatsächlich steht zu Beginn des Vermögensaufbaus zumeist kein großer Batzen Geld. Vielmehr stellt sich auch für Menschen mit normalem Verdienst die Frage, was sie mit dem Geld machen, das am Monatsende auf dem Girokonto übrigbleibt.

Wenn Sie Vermögen aufbauen wollen, spielt bei manchen der Gedanke an die Altersvorsorge eine wichtige Rolle. Schließlich sollte sich niemand auf die gesetzliche Rente allein verlassen. Anderen ist es wichtig, den Kindern finanziell etwas zu hinterlassen.

Was auch immer Ihr Ziel ist: Es geht Ihnen darum, mit dem vorhandenen Kapital ein sinnvolles Investment zu tätigen.

Das klassische Sparen ergibt für kaum jemanden mehr Sinn. Festgeld- und Tagesgeldkonto werfen kaum noch Zinsen ab und, die Inflation frisst die geringe Rendite auf. Daher muss beim Vermögensaufbau das Geld anders angelegt werden.

Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Neben Immobilien können Sie beispielsweise in Aktien oder Fonds investieren. Andere Anlagemöglichkeiten, die zumeist nur Experten nutzen, sind Rohstoffe wie Gold oder Öl.

2. Welche Rolle spielen Immobilien beim Vermögensaufbau?

Das Investieren in Immobilien ist ein beliebtes Mittel für den Vermögensaufbau. In der einfachsten Variante kaufen Sie ein Haus oder eine Wohnung, in der Sie selbst wohnen. Dazu sind Eigenkapital und eine Finanzierung in Form eines Kredits notwendig.

Das hat mehrere Vorteile: Zum einen müssen Sie keine Miete mehr zahlen, sondern Ihr Geld fließt in Ihr Eigentum. Zum anderen besteht die Möglichkeit, dass Immobilie und/oder Grundstück im Wert steigen und bei einem Verkauf eine stattliche Rendite bringen. Das muss nicht so sein – schließlich altert Ihre Immobilie und die Preise könnten auch wieder sinken. Allerdings steigen schon seit vielen Jahren die Preise – eine Trendwende zeichnet sich momentan nicht ab.

Eine weitere Möglichkeit ist, in nicht selbst bewohnte Immobilien zu investieren. Die Rendite ergibt sich aus den monatlichen Mieteinnahmen für Sie. Dem stehen auch Ausgaben, zum Beispiel für Instandhaltung und Verwaltung, gegenüber. Dennoch ist die Anlage in Immobilien für viele momentan ein gutes Geschäft.

Nutzen Sie unseren Mietrenditerechner, um ein Gefühl für die monatlichen Einnahmen bei der Investition in eine Immobilie zu bekommen

3. Welche Immobilien eignen sich zum Vermögensaufbau?

Bei der eigenen Immobilie stellt sich diese Frage nicht – bei Ihrem Zuhause ist der Vermögensaufbau nur ein Teilaspekt. Bei der Vermietung lässt sich die Frage nur beantworten mit: Es eignet sich die Immobilie, die langfristig und verlässlich Rendite abwirft und deren Instandhaltungskosten gering sind.

Ob das so ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Vor allem Lage und Zustand der Immobilie machen ihre Attraktivität aus. Wie entwickeln sich die Preise in der Gegend, in der das Haus oder die Wohnung liegt? Sind größere Renovierungen absehbar? Das sind die Fragen, die Sie beantworten müssen, wenn Sie eine Immobilie beurteilen wollen. Deshalb empfiehlt es sich für viele, einen erfahrenen Makler hinzuzuziehen, um ein sicheres und gutes Investment zu machen.

Eine geringere Rolle spielt, ob es sich bei dem Objekt um ein Haus, eine Eigentumswohnung oder eine Gewerbeimmobilie handelt. Bei der Gewerbeimmobilie ist die Lage eventuell anders zu beurteilen als bei einer Wohnimmobilie. Schließlich ist zum Beispiel bei einer Lagerhalle in einem Industriegebiet ein nahegelegener Autobahn-Anschluss wichtig – und nicht der Standort in der Innenstadt.

Einen Unterschied gibt es noch beim Erwerb: Bei Wohnimmobilien sind  Wohnung oder Haus unvermietet zumeist teurer beim Kauf. Bei Gewerbeimmobilien ist es unter Umständen umgekehrt: Ein Laden, dessen Pacht auf zehn Jahre gesichert ist, kann teurer verkauft werden.

4. Ist es in der aktuellen Marktlage sinnvoll, in Immobilien zu investieren?

Niemand kann mit Sicherheit sagen, wie sich der Immobilienmarkt weiterentwickelt. Die Boomphase hält schon sehr lange an. Experten  können noch keine Wende erkennen. Gleichzeitig zeichnet sich auch bei den Zinsen keine Änderung ab. Die Strategie der Europäischen Zentralbank sieht erst einmal keine große Erhöhung vor.

Ob eine Anlagestrategie mit Immobilien sinnvoll ist, können Sie nicht mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit voraussagen. Wenn Sie deshalb aber nicht investieren und glauben, auf der sicheren Seite zu sein, irren Sie: Auch wenn die Inflation im Moment niedrig ist, nimmt aufgrund der geringen Zinsen der Geldwert Ihres Vermögens real ab.

Wägen Sie also alles genau ab und treffen Sie dann Ihre Entscheidung. Am besten sprechen Sie auch mit Ihrem Bank- oder Sparkassen-Berater über das Thema Geldanlage mit Immobilien.

5. Was ist das richtige Alter, um mit Immobilien am Vermögensaufbau zu arbeiten?

Es ist nie zu spät, aber auch nie zu früh, um in Immobilien zu investieren. Klar ist, dass ein gewisses Eigenkapital notwendig ist. Die wenigsten haben dieses bereits im jungen Alter.

Danach gilt, falls es finanziell machbar ist: je früher, desto besser. So haben Sie zum Beispiel mehr Zeit, um einen Kredit abzubezahlen. Entsprechend niedriger sind die monatlichen Raten. Aber es ist auch nie zu spät: Wenn Sie genügend Kapital haben, können Sie auch für die Rente in Ihr Altersdomizil investieren.

Wann für Sie das richtige Alter ist, hängt von Ihrer persönlichen Situation ab. Sprechen Sie mit Ihrem Berater und klären Sie Ihre finanzielle Situation. So können Sie einen Fahrplan aufstellen, wie und wann Sie am besten in Immobilien anlegen.

Das könnte Sie auch interessieren:

6. Was bedeutet Immobilienhandel?

Wenn Ihnen das Investieren in Immobilien lukrativ erscheint, könnten Sie versuchen, von den steigenden Preisen zu profitieren. Durch das schnelle Kaufen und Verkaufen lässt sich theoretisch viel Geld verdienen.

So einfach ist es aber nicht. Wenn Sie innerhalb von weniger als zehn Jahren eine Immobilie kaufen und wieder verkaufen, ohne selbst darin gewohnt zu haben, müssen Sie Spekulationssteuer bezahlen. Das mindert die Rendite erheblich.

Sie werden steuerlich noch mehr belastet, wenn Sie als gewerblicher Immobilienhändlerin oder -händler eingestuft werden. Das ist dann der Fall, wenn Sie innerhalb von fünf Jahren drei oder mehr Immobilien verkaufen – das ist die sogenannte Drei-Objekt-Grenze. Als Immobilienhändler müssen Sie ein Gewerbe anmelden – und müssen Gewerbesteuer entrichten. Dies sollten Sie vermeiden, wenn Sie Immobilien zum Vermögensaufbau nutzen zu wollen.

 

7. Was ist ein Immobilienfonds?

Bei einem Immobilienfonds legen mehrere Anleger (Privatanleger und kommerzielle Anleger) ihr Geld zusammen, um große Immobilienprojekt umzusetzen. Das können zum Beispiel Bürogebäude oder Einkaufzentren sein, aber auch Seniorenheime oder Hotels.

Es gibt zum einen offene Fonds, die immer weiter in viele Immobilienprojekte investieren. Zum anderen gibt es geschlossene Immobilienfonds, die zumeist zum Bau eines bestimmten Projekts gegründet werden.

Wenn Sie sich für das Investieren in einen Immobilienfonds interessieren, sprechen Sie am besten mit Ihrem Bank- oder Sparkassen-Berater.

Mehr Infos und Konditionen finden Sie bei Ihrer Sparkasse.

Das könnte Sie auch interessieren:

Hausbau und Immobilienkauf

Welche konkreten Schritte liegen vor Ihnen? Wir begleiten Sie und zeigen Ihnen, was bei Hausbau und Immobilienkauf auf Sie zukommt.

Rendite mit Immobilien

Wann lohnt es sich, in eine eigene Immobilie als Renditeobjekt zu investieren? Und wie berechne ich die Rendite? Hier finden Sie alles rund um das Thema Immobilien als Geldanlage.

Immobilien als Kapitalanlage

Wenn Ihr Geld in einem Haus oder einer Wohnung gebunden ist, unterliegt es weniger stark der Inflation. Als Sachwerte gelten Immobilien daher oft als sichere Kapitalanlage.