Mieten oder kaufen: Was ist für mich das Richtige?

Wie Sie die wichtigste Wohn-Frage entscheiden

Viele Mieter träumen den Traum von den eigenen vier Wänden. Tatsächlich sprechen viele gute Gründe für ein Eigenheim. Ob der Kauf einer Immobilie auch etwas für Sie ist, können Sie nur selbst entscheiden. Wir stellen die wichtigsten Entscheidungskriterien vor.

Die eigene Immobilie liegt voll im Trend. Davon zeugen nicht nur die steigenden Kaufpreise. Rund ein Drittel der Deutschen plant laut DSGV-Vermögensbarometer 2019 den Kauf eines Hauses oder einer Wohnung. In der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen sind es sogar knapp die Hälfte.

Sicherheit und Selbstverwirklichung sind die wichtigsten Motive fürs Eigenheim. So sind Sie in den eigenen vier Wänden vor Mietsteigerungen sicher. Und Sie können sich einrichten, wie Sie möchten. Außerdem kann sich das Eigenheim auch finanziell lohnen: als Kapitalanlage und wichtiger Beitrag zur Altersvorsorge.

1. Wohnkosten: Miete versus Zinsen

Wie viel zahlen Sie Monat für Monat in fremde Taschen? Das Geld für die Miete könnten Sie auch in Ihr Eigenheim investieren. Rechnen Sie nach.

Mietrechner

Wie Sie sehen, kommt mit den Jahren eine große Summe zusammen. Geld, das Sie auch zum Abbezahlen eines Finanzierungskredits verwenden können. Dazu kommt die aktuelle Zinssituation: Kredite sind sehr günstig zu bekommen. So können Sie von Anfang an mehr Geld in die Tilgung des Kredits investieren.

Tipp: Sie sollten anfänglich mindestens mit einer Tilgungsrate von zwei Prozent oder mehr planen. Mit unserem Tilgungsrechner können Sie herausfinden, welche Rate für Sie in Frage kommt. Die Details der Finanzierung sollten Sie mit Ihrem Berater klären.

Um eine korrekte Einschätzung ihrer Möglichkeiten zu bekommen, sollten Sie sich einen Überblick darüber verschaffen, welche Kosten beim Immobilienkauf oder beim Bau einer Immobilie auf Sie zukommen. Eintrag im Grundbuch, Notar, Makler – es gibt bestimmte Nebenkosten, die Sie in Ihren Planungen berücksichtigen müssen.

Beim Mieten haben Sie den Vorteil, dass Sie sich nicht verschulden müssen. Im Normalfall können Sie mit Ihren laufenden Einnahmen die Miete bezahlen. Sie müssen sich auch keine Sorgen machen, ob Sie das nötige Eigenkapital besitzen oder wie sich die Zinsen weiterentwickeln.

Allerdings bezahlen Sie über Jahrzehnte Miete und investieren nicht in eigenes Wohneigentum. Wenn Sie so wollen: Das Geld ist weg.

Deshalb kann sich vor allem für jüngere Leute die Rechnung mit dem Eigenheim lohnen. Denn über die Jahre sparen Sie damit viel Geld für die Miete und zahlen stattdessen in Ihre eigene Tasche! Ist die Immobilie abbezahlt, wohnen Sie günstig. Und bei Bedarf können Sie die Immobilie verkaufen.

2. Teuerung: Wertsteigerung versus steigende Mieten

Seit Jahren hält sich der Trend: Die Preise für Immobilien steigen fast überall. Vor allem in den Ballungsgebieten und Großstädten werden Häuser und Wohnungen deutlich teurer – mancherorts über fünf Prozent pro Jahr.

Gleiches gilt für die Mieten. In Metropolen wie Berlin oder München, aber auch Städten wie Tübingen oder Darmstadt steigen die Preise rasant an. Das geht so weit, dass die Politik mit Mitteln wie der Mietpreisbremse versucht, gegenzusteuern.

Dieser Trend begünstigt die Eigentümer: Sie können bei einem Verkauf auf einen satten Gewinn hoffen – während die Zinsen für den Kredit stabil bleiben.

Im Gegensatz dazu müssen Mieter befürchten, dass Ihre Ausgaben über die Jahre steigen. Dafür gibt es einen gesetzlichen Rahmen, der von Ort zu Ort variiert. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Erhöhung von 15 bis 20 Prozent über drei Jahre kommen.

 Verfolgen Sie vor dem Kauf eines Hauses oder einer Wohnung, wie sich die Immobilienpreise in Ihrer Umgebung entwickeln – zum Beispiel über den S-ImmoPreisfinder.

3. Bindung: Eigentum versus Flexibilität

Die Entscheidung für ein Eigenheim ist eine mit großer Tragweite: Sie binden sich mit Ihrer Immobilie an einen Ort für viele Jahre, oft sogar für Jahrzehnte. Das schränkt Sie ein, bietet aber auch Sicherheit. Sie müssen nicht befürchten, dass Ihnen drastische Erhöhungen bei der Miete drohen oder Ihnen die Wohnung gekündigt wird.

Als Mieter sind Sie deutlich flexibler. Ein Ortswechsel ist viel einfacher möglich – auch wenn es in vielen Städten immer schwieriger wird, eine Mietwohnung zu finden. Auch ist es einfacher, bei Bedarf in eine größere oder kleinere Immobilie umzuziehen.

Ein Umzug oder ein Ortswechsel ist natürlich auch möglich, wenn Sie eine Immobilie besitzen. Der Verkauf ist mit etwas mehr Aufwand verbunden, lohnt sich aber oftmals: Durch die steigenden Preise können Sie im Moment an vielen Orten einen Gewinn im Vergleich zu Ihrem Kaufpreis erzielen.

Das könnte Sie auch interessieren:

4. Traumhaus: Gestalten versus Sparen

Reparieren, Renovieren, Sanieren, Modernisieren: Das sind Aufgaben, mit denen Sie sich als Mieter kaum beschäftigen werden. Das liegt in der Verantwortung des Vermieters – bei einer defekten Wasserleitung, einer kaputten Heizung, einem undichten Dach.  

Als Eigentümer tragen Sie hier die ganze finanzielle Last. Dafür können Sie Ihr Zuhause ganz so gestalten, wie Sie es möchten. Eine Wand versetzen (so lange es keine tragende ist) oder ein neues Bad? Sie müssen niemanden um Erlaubnis fragen.

Auch wenn Sie energetisch sanieren, entscheiden Sie, was Ihnen wichtig ist. Investieren Sie in eine moderne Heizung oder möchten Sie lieber eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach? Als Eigentümer entscheiden Sie, wie Sie Ihr Haus für die Zukunft fit machen.

5. Zusatzrente: Eigenheim als Altersvorsorge versus alternative Vorsorge

Wer im Alter keine Miete zahlen muss, lebt günstiger. Somit ist das Eigenheim auch ein wichtiger Baustein der Altersvorsorge. Vorausgesetzt, es ist bis dahin abgezahlt.

Auch der Staat hat die Bedeutung des Eigenheims als Altersvorsorge erkannt. Er fördert Ihren Immobilienkauf oder -bau. Zum Beispiel mit Wohn-Riester, Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmersparzulage.

Als Mieter sind Sie auf alternative Vorsorgeprodukte angewiesen. Das ist in Zeiten niedriger Zinsen nicht einfach. Je mehr Rendite, desto mehr Risiko – unter dieser Abwägung sollten Sie sich dann beispielsweise über das Fondssparen informieren. Das muss kein schlechter Weg sein, ist aber im Moment meist mit mehr Risiken behaftet als eine eigene Immobilie.

Fazit

Was ist besser, Eigenheim oder Mietwohnung? Das lässt sich pauschal nicht sagen. Es kommt auf Ihre persönliche Situation an. Wenn Sie Lust bekommen haben auf die eigenen vier Wände, stöbern Sie doch in unseren Immobilienangeboten. Vielleicht finden Sie dort ja schon bald Ihr Traumhaus.

Mehr Infos und Konditionen finden Sie bei Ihrer Sparkasse.

Das könnte Sie auch interessieren:

Vermögensaufbau mit Immobilien

Eine Möglichkeit, beim Vermögensaufbau eine gute Chance auf Rendite mitzunehmen ist, in Immobilien zu investieren. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um das „Betongold“.

Rendite mit Immobilien

Wann lohnt es sich, in eine eigene Immobilie als Renditeobjekt zu investieren? Und wie berechne ich die Rendite? Hier finden Sie alles rund um das Thema Immobilien als Geldanlage.

Immobilien als Kapitalanlage

Wenn Ihr Geld in einem Haus oder einer Wohnung gebunden ist, unterliegt es weniger stark der Inflation. Als Sachwerte gelten Immobilien daher oft als sichere Kapitalanlage.