Dachsanierung: Tipps, Kosten & Förderungen

Das sollten Sie wissen, wenn Sie Ihr Dach renovieren wollen

Ob Schäden beseitigt werden müssen oder gedämmt werden soll – ein solides Dach erhöht den Wohnkomfort sowie den Wert der Immobilie und kann noch dazu die Heizkosten deutlich senken. Erfahren Sie mehr!

Das Wichtigste in Kürze:

  • Zu den Maßnahmen einer Dachsanierung gehört es beispielsweise, neu einzudecken, den Dachstuhl zu erneuern, zu dämmen, Dachfenster auszutauschen sowie Asbest fachgerecht entfernen zu lassen.
  • Die anfallenden Kosten sind abhängig von den jeweiligen Maßnahmen, aber auch vom Haus und den gewählten Materialien.
  • Unter Umständen können Sie eine Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), einen Zuschuss des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder ein regionales Programm nutzen, um Kosten zu sparen. Ihr Sparkassen-Berater oder Ihre -Beraterin informiert Sie gern über kostengünstige Kredite.

Wann muss ein Dach saniert werden?

Je geringer die Schäden, desto günstiger sind in der Regel die Maßnahmen, die durchgeführt werden müssen. Je länger Sie hingegen abwarten, desto mehr Folgeschäden entstehen am Haus, etwa durch eindringende Feuchtigkeit. Lassen Sie daher möglichst rasch einen Dachdeckerbetrieb zur Inspektion kommen, nachdem Sie erste Schäden entdeckt haben. Mögliche Maßnahmen einer Dachsanierung:

  • Dach decken: Einzelne Dachziegel, Dachsteine oder anderes Material werden erneuert oder das Dach komplett neu eingedeckt, damit es dicht ist und keine Feuchtigkeit eindringen kann.
  • Dachstuhl erneuern: Sind einzelne Balken oder der komplette Dachstuhl feucht oder gar morsch, müssen diese ausgetauscht werden, damit das Dach stabil ist.
  • Dach dämmen: Ein gut gedämmtes Dach kann Wärmeverluste um bis zu 30 Prozent reduzieren. So sparen Sie Heizkosten – und es bleibt im Winter angenehm warm im Haus.
  • Dachfenster sanieren oder einbauen: Sind alte Dachfenster undicht beziehungsweise aufgrund einer alten Verglasung nicht energieeffizient, lohnt sich der Austausch, um langfristig Heizkosten zu sparen. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag „Fenster sanieren“ . Zusätzliche Fenster sorgen für mehr Licht.
  • Asbestplatten entfernen lassen: Ein Gesundheitsrisiko besteht bei fest gebundenem Asbest in der Regel erst, wenn die Platten beschädigt oder erschüttert werden. Mit der Zeit können allerdings auch Verwitterungsschäden auftreten, sodass es sich immer lohnt, einen Austausch aus gesundheitlichen Gründen zu erwägen. Schwach gebundenes Asbest, zum Beispiel Spritzasbest oder in asbesthaltigen Leichtbauplatten oder Asbestpappen, ist wesentlich gefährlicher als fest gebundenes. Wenn Sie nicht sicher sind, um welche Art von Asbest es sich handelt, hilft eine Analyse durch den Profi. Asbest sollte niemals selbst, sondern sachgemäß vom Fachbetrieb beseitigt und entsorgt werden, um Gesundheitsschäden zu vermeiden.

Die Kosten für ein neues Dach

Weil sich Dächer stark voneinander unterscheiden, variieren auch die Kosten für eine Dachsanierung stark. Sie hängen vor allem von folgenden Faktoren ab:

  • der Dachgröße
  • der Dachart, beispielsweise Flachdach, Steildach, Mansarddach, Kuppeldach
  • ggf. bestehenden Dachaufbauten, beispielsweise Gauben, Erker
  • dem Material, beispielsweise Dachziegel, Schiefer, Reet etc.
  • der Dämmart, beispielsweise Zwischensparrendämmung, Untersparrendämmung, Aufsparrendämmung
  • dem Dämmmaterial, beispielsweise Klemmfilze, Hanf etc.
  • den Gegebenheiten vor Ort, beispielsweise bestimmte Anforderungen der Region
  • Umfang der Dachsanierung (Teilsanierung oder Neudeckung)
  • ggf. zusätzlichen Anforderungen, beispielsweise Dachbegrünung, Einbau eines Dachfensters, Entfernen von Asbestplatten durch ein Fachunternehmen, Erneuern von Dachrinnen, Installation einer Photovoltaik-Anlage usw.

Als durchschnittlicher Richtwert, der aufgrund der vielen Faktoren allerdings wenig aussagekräftig ist, kann grob mit etwa 70–120 Euro zzgl. Mehrwertsteuer pro Quadratmeter nur fürs Decken (eher ca. 80–150 Euro zzgl. Mehrwertsteuer pro Quadratmeter beim Reetdach) sowie mit etwa 200–230 Euro zzgl. Mehrwertsteuer pro Quadratmeter für eine umfassendere Sanierung (Decken und Dämmen ohne Erneuerung des Dachstuhls sowie ohne zusätzliche Anforderungen) gerechnet werden.

Die wichtigsten Förderprogramme für die Dachsanierung

Die gute Nachricht: Weil Maßnahmen für mehr Energieeffizienz staatlich gefördert werden, müssen Sie die Kosten nicht immer allein tragen. Es lohnt sich auf jeden Fall, die bestehenden Fördermittel zu überprüfen. Beantragen Sie Förderungen dabei immer schon, bevor Sie ein Fachunternehmen mit der Durchführung der Maßnahmen beauftragen. Nachträglich ist die Förderung häufig nicht mehr möglich. Um in den Genuss eines Zuschusses zu kommen, müssen Sie in der Regel einen Energieeffizienz-Experten oder eine -Expertin hinzuziehen.

Wenn Sie durch die geplanten Sanierungsmaßnahmen an Ihrem Haus eine Effizienzhaus-Stufe erreichen, kommt unter Umständen der Wohngebäude-Zuschuss 461 aus der KfW-Förderung „Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude“ infrage: Mit bis zu 75.000 Euro je Wohneinheit ist dieser besonders lukrativ, jedoch an Förderbedingungen geknüpft. Den Zuschuss müssen Sie nicht zurückzahlen. Mit Einzelmaßnahmen an einem alten Haus werden Sie allerdings im Normalfall nicht den Status eines KfW-Effizienzhauses erreichen.

Den über besonders niedrige Zinsen geförderten KfW-Kredit „Wohngebäude 261, 262“ können Sie hingegen auch beantragen, wenn Sie nur Ihr Dach dämmen oder die Dachfenster zugunsten energieeffizienter neuer Fenster austauschen, ohne damit eine Effizienzhaus-Stufe zu erreichen. Den Antrag können Sie übrigens direkt in Ihrer Sparkassen-Filiale stellen. Gern unterstützt und informiert Sie Ihr Sparkassen-Berater oder Ihre -Beraterin.

Statt einer Förderung durch die KfW ist unter Umständen auch ein Zuschuss über das BAFA möglich. Die Dachdämmung und der Austausch von Dachfenstern fällt hier unter das Förderprogramm „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) – Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle“. Wird er gewährt, übernimmt das BAFA 20 Prozent der Kosten, maximal jedoch 12.000 Euro.

Unter Umständen können Sie auch regionale Förderungen nutzen. Informieren Sie sich konkret für Ihre Region. Wenn Sie nicht von staatlichen Förderungen profitieren, bleibt noch die indirekte Vergünstigung, indem Sie die Kosten unter Umständen zumindest teilweise steuerlich geltend machen können. Informieren Sie sich dazu konkret für Ihren Fall bei Ihrem Steuerberater oder Ihrer -beraterin.

Praxisbeispiel einer Reetdach-Teilsanierung

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Bei der Arbeit: Links außen ist das Dach bereits neu eingedeckt

Reetdächer haben eine lange Tradition und erleben aktuell in mehreren europäischen Ländern ein Comeback am Neubau, beispielsweise in den Niederlanden. Sie sorgen für ein ausgezeichnetes Wohnklima und verbreiten noch dazu eine gemütliche Atmosphäre. Darüber hinaus sind Reetdächer besonders ökologisch: Das natürliche Material wächst nach und ist damit prinzipiell nachhaltig. Muss das Dach einmal erneuert werden, kann das alte Schilfrohr zudem kompostiert werden, ohne dass Müll zurückbleibt. Nachteil: Ein Reetdach ist mit 25 bis 40 Jahren weniger lange haltbar als ein Ziegeldach und muss je nach Lage (Wetterseite) und Umsetzung unter Umständen davor bereits partiell erneuert werden.

Ausgangssituation: Ein altes Reetdach mit Schäden auf der Wetterseite; Feuchtigkeit dringt noch nicht bis zum Dachstuhl durch, sodass keine Balken ausgetauscht werden müssen. Die gesamte Wetterseite muss neu eingedeckt werden, wobei die Dacheindeckung auf der restlichen noch intakten unteren Schicht angebracht werden kann, um Kosten zu sparen.

Maßnahmen:

  • Lieferung von etwa 1.000 Schilfrohrballen
  • normalerweise Aufbau eines Gerüsts (entfiel hier aufgrund lokaler Gegebenheiten)
  • Dacheindeckung, etwa 20 cm dick, auf der restlichen noch intakten Unterschicht (Teilsanierung)
  • Baustellenreinigung

Gesamtkosten:

7.650 Euro zzgl. Mehrwertsteuer

Häufige Fragen zur Dachsanierung:

Das lässt sich nicht pauschal beantworten, da die Kosten von vielen verschiedenen Faktoren abhängen. Dazu gehören beispielsweise die Dachart, die -größe, das Material und der Umfang der jeweiligen Maßnahmen. Als durchschnittlicher Richtwert, der aufgrund der vielen Faktoren allerdings wenig aussagekräftig ist, kann grob mit etwa 70–120 Euro zzgl. Mehrwertsteuer pro Quadratmeter nur fürs Decken (eher ca. 80–150 Euro beim Reetdach) sowie mit etwa 200–230 Euro zzgl. Mehrwertsteuer pro Quadratmeter für eine umfassendere Sanierung (Decken und Dämmen ohne Erneuerung des Dachstuhls sowie ohne zusätzliche Anforderungen) gerechnet werden.

Wenn die Sanierungsmaßnahmen dazu führen, dass das Haus energieeffizienter wird, kann unter Umständen eine Förderung über die KfW oder das BAFA infrage kommen. Oft sind außerdem regionale Fördermittel vorhanden. Wichtig: Fördermittel müssen in der Regel beantragt werden, bevor Sie ein Fachunternehmen mit den Maßnahmen beauftragen. Um in den Genuss einer Förderung zu kommen, müssen Sie meist einen Energieeffizienz-Experten oder eine -Expertin hinzuziehen. Prüfen Sie auch in Rücksprache mit Ihrer Steuerberatung, inwiefern Sie die Maßnahmen eventuell steuerlich absetzen können.

Wenn Sie durch die geplanten Sanierungsmaßnahmen an Ihrem Haus eine KfW-Effizienzhaus-Stufe erreichen, kommt unter Umständen der Wohngebäude-Zuschuss 461 aus der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude infrage. Den besonders zinsgünstigen KfW-Kredit „Wohngebäude 261, 262“ können Sie hingegen auch beantragen, wenn Sie nur Ihr Dach dämmen, ohne damit eine Effizienzhaus-Stufe zu erreichen. Den Antrag für den KfW-Kredit können Sie übrigens direkt in Ihrer Sparkassen-Filiale stellen. Gern unterstützt und informiert Sie Ihr Sparkassen-Berater oder Ihre -Beraterin.

Das hängt unter anderem wesentlich davon ab, um welche Dachart (beispielsweise Flachdach, Steildach, Mansarddach, Kuppeldach) es sich handelt und mit welchem Material das Dach gedeckt ist. Schieferdächer können bis zu etwa 90 Jahre überstehen. Ein Steildach mit Tonziegeln kann etwa 60–80 Jahre alt werden, mit Dachsteinen aus Beton etwa 40 Jahre. Bei einem Reetdach geht man von einer Lebensdauer von ca. 25–40 Jahren aus, wobei unter Umständen schon vorher partielle Ausbesserungen nötig sind.

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Ihr Sparkassen-Berater oder Ihre -Beraterin unterstützt Sie gern dabei, eine passende Finanzierung zu finden. Dabei berücksichtigen wir ggf. auch mögliche Förderkredite der KfW. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin.

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