Bad sanieren: Planung, Kosten & Förderung

Was Sie vor dem Erneuern Ihres Badezimmers wissen sollten

Ein schönes Bad bedeutet für viele Menschen ein Stück Lebensqualität. Und es kann auch praktische Gründe haben, sein Bad zu renovieren oder zu sanieren, um Barrieren zu reduzieren und mehr Komfort zu genießen. Wussten Sie, dass Sie unter Umständen sogar eine staatliche Förderung dafür bekommen?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Beim Renovieren oder Sanieren des Badezimmers muss ein bestimmter Ablauf eingehalten werden. Deshalb ist es wichtig, vorab gut zu planen.
  • Im Rahmen der Förderungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) können Sie unter Umständen einen Zuschuss oder einen besonders zinsgünstigen Kredit bekommen, wenn Ihr neues Bad barrierefrei ist oder Sie Barrieren reduzieren. Achtung: Die Zuschüsse sind aktuell (Stand März 2022) erschöpft. Die Kredite können weiter beantragt werden.
  • Ihre Sparkasse informiert Sie gern und findet die passende Finanzierung für Ihren Plan.

Planung: Legen Sie zunächst die Ziele fest

Was möchten Sie mit dem neuen Badezimmer erreichen? Welche Maßnahmen sind dafür nötig? Wenn Sie sich diese beiden Fragen beantworten können, haben Sie bereits einen guten Grundstein für eine erfolgreiche Badrenovierung oder -sanierung gelegt. Wenn Sie unsicher sind, kann Ihnen unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung helfen, sich einen ersten Eindruck über mögliche Maßnahmen zu verschaffen.

Schritt für Schritt: Maßnahmen bei einer kompletten Badsanierung

  1. Abriss: Abstellen von Wasser und Strom, Entfernen der Badmöbel, Sanitäranlagen, der alten Fliesen sowie ggf. von Trockenbauwänden usw.
  2. Entsorgung: Mülltrennung und Transport zum Wertstoffhof; alternativ Bauschuttcontainer
  3. Rohre und Leitungen: Rohre für Abwasser, Wasser sowie Elektroleitungen neu legen
  4. Estrich gießen: Untergrund säubern, Abdeckfolie anbringen und Estrich auftragen, glätten und trocknen lassen
  5. Trockenbauwände: Feuchtraum-Gipskartonplatten neu einbauen
  6. Sanitäranlagen installieren I: Dusche beziehungsweise Badewanne einbauen
  7. Fliesen oder ggf. Parkett verlegen: Dafür müssen auch Randfliesen zugeschnitten werden; abschließend wird verfugt.
  8. Wände und Decken: verputzen und streichen
  9. Durchlauferhitzer und Heizkörper einbauen
  10. Sanitäranlagen installieren II: WC und Waschbecken, Waschtisch sowie Armaturen einbauen und anschließen
  11. Lichtschalter und Steckdosen einbauen
  12. Möbel aufbauen: Badschrank, Handtuchhalter, neue Lampen usw. aufbauen und platzieren

Tipp:

Sie möchten Ihr Badezimmer komplett erneuern und dabei auch die Raumaufteilung ändern? Zeichnen Sie den Grundriss auf und fügen Sie alles hinzu, was geplant ist. Berücksichtigen Sie dabei auch den Platz, den Sie brauchen, um die Tür und ggf. Fenster öffnen zu können. So verhindern Sie, dass Sie sich beim Platz verschätzen. Falls Anschlüsse verlegt werden müssen, sollten Sie möglichst frühzeitig die Machbarkeit mit einem Sanitärinstallateur oder einer -installateurin besprechen. Beachten Sie, dass zwischen Sanitärobjekten jeweils mindestens 25 Zentimeter Abstand eingehalten werden sollten. Vor dem Waschbecken muss genug Platz bleiben, um bequem stehen zu können, beim barrierefreien Badezimmer unter Umständen auch zum Sitzen.

Die Kosten für ein neues Bad – oder kleine Renovierungsarbeiten

Eine Badsanierung kann ordentlich ins Geld gehen, muss sie aber nicht. Denn bereits kleine Renovierungsarbeiten können beim Bad große Unterschiede machen. So kostet es etwa 13 Euro pro Quadratmeter, wenn Sie Ihre bestehenden Fliesen von einem Malerbetrieb streichen lassen. Hängen Sie dazu einen neuen Spiegel auf und das Bad wirkt bereits verändert. 

Ein kleines Badezimmer mit etwa 6 Quadratmetern können Sie aber auch ab etwa 5.000 Euro nahezu komplett erneuern, wenn Sie einen Großteil der Arbeiten selbst durchführen. Möglich ist es ebenfalls, ca. 20.000 Euro dafür hinzulegen, wenn Sie besonders hochwertige Produkte auswählen und alles von Handwerksbetrieben durchführen lassen. Hinzu kommt, dass häufig nicht alles saniert werden soll, beispielsweise die Badewanne oder das WC bleibt. Auch bei den Produkten selbst gibt es große Preisunterschiede. Daher lässt sich die Frage nach den Kosten nicht pauschal beantworten. Wir haben für Sie 6 einfache Spartipps gesammelt, mit denen Sie Ihre Badsanierung eventuell günstiger gestalten können.

Eine Badsanierung steigert den Wert Ihrer Immobilie.

Die Menschen in Deutschland werden immer älter. Barrierefreie Badezimmer werden daher in Zukunft zunehmend wichtig sein – und können den Wert Ihrer Immobilie steigern. Sie planen, Ihr Haus oder Ihre Wohnung zu verkaufen? Mit unserer Immobilienbewertung erfahren Sie, welchen Kaufpreis Sie unter Umständen erzielen können.

So können Sie bei der Badsanierung sparen

1. Reißen Sie selbst ab.

Oft machen die Dienstleistungskosten für Handwerkerinnen und Handwerker mehr als die Hälfte des Preises für die Badsanierung aus. Kosten können Sie daher gut reduzieren, indem Sie zumindest einen Teil der geplanten Maßnahmen selbst ausführen – insofern Sie handwerklich geschickt sind. Wer sich nicht scheut, selbst die Fliesen von der Wand zu schlagen, kann damit unter Umständen ein paar Hundert Euro einsparen.

2. Übernehmen Sie die Malerarbeiten selbst.

Auch indem Sie selbst die Wände streichen, lassen sich Kosten senken. Wenn Sie im Rahmen einer Badsanierung die Fliesen nur streichen statt austauschen wollen, sparen Sie sich die etwa 13 Euro pro Quadratmeter, indem Sie selbst den Pinsel schwingen. Vor dem Anstrich müssen die Fliesen gereinigt werden, damit die Farbe gut hält. Je nach Farbe sind 2–3 Schichten nötig, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

3. Vergleichen Sie immer mehrere Angebote.

Bevor Sie sich für einen Handwerksbetrieb entscheiden, sollten Sie mehrere Angebote einholen. Berücksichtigen Sie die Bewertungen der Unternehmen, wenn möglich natürlich auch Empfehlungen von Bekannten, und vergleichen Sie die Preise.

4. Achten Sie auf die Kosten der Ausstattung.

Auch bei den Produkten selbst gibt es Einsparpotenzial. Speziell bei Badewannen bestehen enorme Preisunterschiede. Während Sie eine einfache Wanne schon ab etwa 150 Euro kaufen können, beginnen die Kosten für eine freistehende bei circa 500 Euro. Eine freistehende Badewanne mit Füßen kostet etwa 700–800 Euro. Wenn nicht bereits vorher eine freistehende Wanne installiert war, müssen zudem Zu- und Abwasserrohre neu verlegt werden, was sich ebenfalls als deutlicher Kostenfaktor bemerkbar machen kann.

5. Sparen Sie mit effizienten Produkten langfristig.

Ein Großteil des Trinkwassers im Privathaushalt wird im Badezimmer verbraucht. Durchschnittlich rund 30 Prozent des täglichen Trinkwasserverbrauchs – fast 40 Liter – entfallen dabei allein auf die Toilettenspülung. Hier können Sie mit den passenden Produkten Monat für Monat sparen. Während ein altes WC pro Spülgang etwa 9–14 Liter Wasser verbraucht, kann ein effizientes, modernes WC im Bestfall mit etwa 3 Litern Wasser auskommen. Auf ein Jahr hochgerechnet, kommt da einiges zusammen. Auch mit einem Wasserspar-Duschkopf sparen Sie an den laufenden Kosten.

6. Lassen Sie sich, wenn möglich, fördern.

Unter Umständen können Sie eine staatliche Förderung nutzen, um Ihre Kosten für die Badsanierung zu reduzieren. Über eine direkte Fördermöglichkeit durch Zuschuss oder Kredit erfahren Sie im nächsten Absatz mehr. Aber Sie können sich auch indirekt fördern lassen, indem Sie 20 Prozent der Handwerkerdienstleistungskosten von der Steuer absetzen. Bis zu 6.000 Euro pro Jahr sind möglich. Maximal bekommen Sie also bis zu 1.200 Euro zurück. Bei einer energetischen Sanierung, beispielsweise wenn Sie Ihre Wände oder das Dach dämmen, sind höhere Beträge möglich. Mehr zum Thema Dämmung erfahren Sie auch in unserem Artikel „Dach sanieren“ .

Mögliche Förderungen für ein barrierefreies Badezimmer

Neben den bereits angesprochenen steuerlichen Möglichkeiten können Sie eventuell Kosten sparen, indem Sie eine KfW-Förderung beantragen. Im Förderprogramm der KfW werden Maßnahmen zur Barrierereduzierung beziehungsweise zum altersgerechten Umbau gefördert. Bei einem barrierefreien Bad umfassen diese beispielsweise eine bodengleiche Dusche und die Modernisierung von Sanitärobjekten (WC, Waschbecken und Badewanne inklusive eines mobilen Liftsystems). Bei Ihrer Wohnberatungsstelle vor Ort können Sie sich über Maßnahmen informieren, um Ihr Badezimmer barrierefrei zu gestalten. Der Zuschuss im Programm „Barrierereduzierung – 455-B“ beträgt bis zu 6.250 Euro und kann unabhängig vom Alter beantragt werden. Aktuell (Stand März 2022) sind die Fördermittel allerdings erschöpft. Ihre Sparkasse informiert Sie gern zu den neusten Entwicklungen.

Wenn Sie durch die Sanierung ein barrierefreies Badezimmer bekommen oder Barrieren zumindest reduzieren, können Sie den KfW-Kredit „Altersgerecht Umbauen 159“ beantragen, um die Badsanierung besonders günstig zu finanzieren. Der effektive Jahreszins hängt unter anderem von der gewählten Laufzeit und Zinsbindung ab. Aktuell (Stand März 2022) können Sie im Annuitätendarlehen ab 0,69 Prozent effektivem Jahreszins finanzieren. Die Kredithöhe kann je Wohneinheit bis zu 50.000 Euro betragen. Die Auszahlung ist auf einmal oder in Teilbeträgen möglich. Um die Fördermittel der KfW zu nutzen, müssen Sie ein Fachunternehmen mit der Umsetzung beauftragen. Bevor dieses mit den Arbeiten in Richtung barrierefreies Bad beginnt, muss allerdings die Förderung gewährt worden sein. Rückwirkend können Sie in der Regel nicht gefördert werden.
Planen Sie an Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung weitere Sanierungsmaßnahmen in Sachen Barrierefreiheit und altersgerechtes Wohnen? Dann lesen Sie auch unseren Artikel „Wohnen im Alter“ . Dort finden Sie unter anderem weitere Informationen zu möglichen Förderungen.

Hinweis: Wenn Sie einen Pflegegrad haben und Ihr Bad barrierefrei umgestalten möchten, übernimmt die Pflegekasse einen Zuschuss in Höhe von bis zu 4.000 Euro.

Häufige Fragen zur Badsanierung:

Das hängt stark davon ab, ob Sie die Maßnahmen selbst durchführen oder Handwerksbetriebe beauftragen. Auch die Auswahl der Ausstattung hat einen großen Einfluss auf den Preis. Ein kleines Badezimmer mit etwa 6 Quadratmetern können Sie ab etwa 5.000 Euro nahezu komplett erneuern, wenn Sie einen Großteil der Arbeiten selbst durchführen. Sie können aber auch ca. 20.000 Euro für Ihr neues Bad hinlegen, wenn Sie besonders hochwertige Produkte auswählen und alles von Handwerksbetrieben durchführen lassen. Lassen Sie die Arbeiten durch ein Fachunternehmen umsetzen, können Sie die Kosten reduzieren, indem Sie vorab die staatlichen Förderungen für ein barrierefreies Bad beantragen, etwa der KfW. Daher lässt sich die Frage nach den Kosten nicht pauschal beantworten.

Stellen Sie sich vorab folgende Fragen:

  • Was möchten Sie mit dem neuen Badezimmer erreichen? Geht es beispielsweise um ein barrierefreies Bad?
  • Welche Maßnahmen sind dafür nötig?
  • Wie wird der Ablauf Ihrer Sanierung sein?
  • Welche der geplanten Maßnahmen können Sie selbst umsetzen?
  • Welche Maßnahmen sollen Handwerksbetriebe übernehmen?
  • Wenn Sie Fachunternehmen nutzen wollen: Kommen gegebenenfalls Fördermittel infrage, etwa der Förderkredit der KfW für altersgerechten Umbau?
  • Welches Material beziehungsweise welche Ausstattung muss für die Sanierung eingekauft werden?
  • Welche Kosten kommen insgesamt auf Sie zu (Material, Ausstattung und Dienstleistungsunternehmen)?

Ja, für ein barrierefreies Bad können Sie beispielsweise Fördermittel der KfW nutzen. Den Antrag können Sie direkt in Ihrer Sparkassen-Filiale stellen. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin.

Die Kosten für eine barrierefreie Umgestaltung hängen von den geplanten Maßnahmen ab sowie davon, ob Sie die Sanierung vorwiegend selbst durchführen oder Handwerksbetriebe beauftragen. Ein kleines Badezimmer mit etwa 6 Quadratmetern können Sie ab etwa 5.000 Euro nahezu komplett sanieren, wenn Sie einen Großteil der Arbeiten selbst durchführen. Sie können aber auch ca. 20.000 Euro dafür hinlegen, wenn Sie besonders hochwertige Produkte auswählen und alles von Handwerksbetrieben durchführen lassen. Lassen Sie die Arbeiten durch ein Fachunternehmen umsetzen, können Sie die Kosten reduzieren, indem Sie vorab die staatlichen Förderungen für ein barrierefreies Bad beantragen.

Ja, für ein barrierefreies Bad gibt es beispielsweise Fördermittel der KfW. Beantragen können Sie diese direkt über Ihre Sparkasse. Wenn Sie einen Pflegegrad haben und Ihr Bad barrierefrei sanieren möchten, bekommen Sie auch über die Pflegekasse einen Zuschuss in Höhe von bis zu 4.000 Euro. Bis zu 20 Prozent der Kosten für Handwerkerdienstleistungen können Sie eventuell von der Steuer absetzen. Dabei sind bis zu 6.000 Euro pro Jahr möglich. Maximal bekommen Sie also bis zu 1.200 Euro vom Finanzamt zurück.

Sie möchten Ihr neues Bad finanzieren?

Gern beraten wir Sie zu Krediten, die speziell zu Ihrer Situation passen. Dabei prüfen wir auch, ob für Sie staatliche Fördermöglichkeiten der KfW infrage kommen. Die Anträge können Sie dann gegebenenfalls direkt in Ihrer Sparkassen-Filiale stellen. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin.

Mehr Infos und Konditionen finden Sie bei Ihrer Sparkasse.