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Blockheizkraftwerk im Eigenheim

Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist besonders effizient, weil es die eingesetzte Energie doppelt nutzt. Während herkömmliche Heizsysteme nur Wärme bringen, erzeugt ein BHKW gleichzeitig auch Strom. Selbst bei möglichen Problemen im öffentlichen Netz können Sie sich auf Ihr eigenes kleines Kraftwerk verlassen, das Ihnen weiterhin Strom und Heizenergie liefert. Das ist nicht nur praktisch, sondern auch beruhigend. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Vorteile, Kosten und Einsatzmöglichkeiten.

Das Wichtigste in Kürze:
  • Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) liefert Strom und Wärme und macht Sie unabhängiger von Schwankungen am Energiemarkt oder möglichen Stromausfällen.

  •  Das technische Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist umweltfreundlicher als herkömmliche Heizsysteme, da es die eingesetzte Energie besonders effizient nutzt.

  • Die Anfangsinvestition für ein BHKW ist erheblich und amortisiert sich in der Regel erst nach mehreren Jahren.

Energie doppelt nutzen: Was ein Blockheizkraftwerk (BHKW) leistet

Ein BHKW nutzt das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), um gleichzeitig Strom und Heizenergie zu erzeugen. Dabei treibt ein Motor (meist mit Brennstoffen wie Erdgas, Biogas, Holzpellets oder Öl) einen Generator an, der Strom produziert. Die dabei entstehende Abwärme geht nicht verloren, sondern wird über einen Wärmetauscher ins Heizungssystem des Hauses geleitet, um Räume zu heizen und Warmwasser zu erzeugen. Das bedeutet, dass Sie weniger Energie von externen Anbietern beziehen müssen, was Ihre Energiekosten deutlich senken kann.

Durch die doppelte Nutzung der Energie erreicht ein BHKW einen sehr hohen Wirkungsgrad von über 90 Prozent. Das senkt nicht nur den Brennstoffverbrauch, sondern schont auch die Umwelt, da weniger CO2-Emissionen entstehen. Wenn Sie sich dabei für regenerative Brennstoffe wie Holzpellets oder Biogas entscheiden, wird Ihr Zuhause sogar noch umweltfreundlicher.

Zum Vergleich: Herkömmliche Heizsysteme erreichen oft nur einen Wirkungsgrad von etwa 40 Prozent, weil ein Großteil der Energie als Abwärme verpufft.

Die Grafik zeigt ein Blockheizkraftwerk, das aus 100 % Brennstoff etwa 30 % Strom und 60 % Wärme erzeugt, während 10 % als Abgas verloren gehen.

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Nachteile:

  1. Die Anschaffungskosten für ein Blockheizkraftwerk sind hoch,
  2. und die Anlagen lohnen sich nur bei einem hohen Wärmebedarf.

BHWK-Einsatzmöglichkeiten in Ein- und Mehrfamilienhäusern

Die Anlagen gibt es in verschiedenen Größen und Leistungsstufen. Fürs Eigenheim reichen kompakte BHKW, die meist leicht in den Heizungskeller passen. Diese sogenannten Nano- oder Mikro-BHKW sind ideal, wenn Sie einen hohen Wärmebedarf haben und gleichzeitig von den Vorteilen der eigenen Stromerzeugung profitieren möchten. Nano-BHKW sind die kleinsten Anlagen und eignen sich für Ein- und Zweifamilienhäuser. Sie haben eine elektrische Leistung bis zu 2,5 Kilowatt. Mikro-BHKW sind etwas größer und decken den Leistungsbereich von 2,5 bis 20 Kilowatt ab. Diese Anlagen sind ideal für größere Einfamilienhäuser oder kleine Mehrfamilienhäuser.

Mini-BHKW sind noch leistungsstärker. Sie versorgen mehrere Wohnungen, kleine Gewerbebetriebe oder sogar ganze Gebäudekomplexe zuverlässig mit Strom und Wärme. Besonders in Immobilien mit konstant hohem Energiebedarf sind sie bei einer Leistung von 20 bis 50 Kilowatt eine gute Lösung. Anlagen mit höherer Leistung richten sich an Immobilien-Großprojekte.

Blockheizkraftwerkstypen in der Übersicht

BHKW-Typ
Elektrische Leistung
Einsatzbereich
Nano-BHKW
Bis 2,5 kW
Ein- und Zweifamilienhaus
Mikro-BHKW
2,5 bis 20 kW
Große Einfamilienhäuser, kleine Mehrfamilienhäuser
Mini-BHKW
20 bis 50 kW
Mehrfamilienhäuser, Kleingewerbe, kleinere öffentliche Gebäude
Standard-BHKW
50 kW bis 5 MW
Wohnblocks, Industrie, öffentliche Gebäude

Voraussetzungen und Platzbedarf im Eigenheim

Ein erster entscheidender Faktor für den Betrieb eines Blockheizkraftwerks ist der Schornstein. Das System erzeugt Abgase, die sicher abgeführt werden müssen. Bei bestehenden Häusern muss daher geprüft werden, ob der vorhandene Schornstein den Anforderungen entspricht oder angepasst werden muss. Wenn Ihr BHKW zudem mit Gas betrieben werden soll, müssen Sie sicherstellen, dass Ihr Haus an das Gasnetz angeschlossen ist. Alternativ können Sie auch andere Brennstoffe wie Biogas, Holzpellets oder Heizöl verwenden, je nach Modell.

Der geeignete Standort für die Anlage im Haus ist idealerweise ein separater Raum oder spezieller Bereich im Heizungskeller, um Lärm und mögliche Vibrationen zu minimieren. Der Raum sollte gut belüftet sein und ausreichend Platz für spätere Wartungsarbeiten bieten. Ein typischer Heizungskeller reicht in der Regel für ein kompaktes BHKW und die zugehörigen Komponenten wie den Pufferspeicher aus.

Der Wärmebedarf entscheidet

Neben baulichen und technischen Voraussetzungen ist der Wärmebedarf Ihres Hauses wichtig: Ein BHKW arbeitet am effizientesten, wenn es regelmäßig und über längere Zeiträume betrieben wird. Niedrigenergiehäuser oder Gebäude mit sehr geringem Wärmebedarf sind möglicherweise wirtschaftlich nicht ideal für den Einsatz. Als Faustregel gilt, dass ein Blockheizkraftwerk in einem Einfamilienhaus wirtschaftlich arbeitet, wenn der jährliche Wärmebedarf mindestens 15.000 Kilowattstunden beträgt.

Kosten für Blockheizkraftwerk: Anschaffung, Installation, Wartung und Betrieb

Ein Mikro-BHKW für ein Einfamilienhaus kostet ab etwa 16.000 Euro. Diese Summe umfasst das Gerät selbst sowie zusätzliche Komponenten wie den Pufferspeicher. Der Einbau verursacht weitere Kosten, je nach baulichen Gegebenheiten. Zudem enthält die Anlage bewegliche Teile wie Motoren und Generatoren, die regelmäßig gewartet werden müssen, um zuverlässig und effizient zu arbeiten. Dafür sollten Sie mehrere hundert Euro pro Jahr einkalkulieren. Informieren Sie sich beim Geräteanbieter über einen Wartungsvertrag, der die Inspektion und gegebenenfalls notwendige Reparaturen umfasst.

Neben dem initialen Kauf und der Wartung wirkt sich auch der Brennstoffverbrauch auf die Wirtschaftlichkeit aus. Ein hoher Brennstoffpreis, sei es für Erdgas, Biogas oder Holzpellets, kann die Einsparungen reduzieren, die Stromerzeugung und Abwärme in Kombination erzielen. Wenn Sie die Anlage rentabel nutzen wollen, setzt das zudem voraus, dass Sie einen großen Teil des erzeugten Stroms im eigenen Haus verbrauchen. Dies spart Stromkosten, die Sie sonst an externe Stromversorger zahlen müssten. Überschüssiger Strom kann zwar auch ins öffentliche Netz eingespeist werden, wofür Sie eine Einspeisevergütung nach dem KWK-Gesetz erhalten – diese ist jedoch in der Regel niedriger als die möglichen Einsparungen durch Eigenverbrauch.

Beachten Sie: Da ein Blockheizkraftwerk wärmegeführt arbeitet, produziert es elektrische Energie nur dann, wenn auch Wärme benötigt wird. In den Sommermonaten, wenn der Wärmebedarf gering ist, läuft das BHKW weniger, was die Stromproduktion und damit die Einsparungen reduzieren kann.

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Die Zukunft der Kraft-Wärme-Kopplung: Brennstoffzellen-BHKW

Brennstoffzellen-Blockheizkraftwerke sind eine innovative Weiterentwicklung der KWK-Technologie. Im Gegensatz zu herkömmlichen Anlagen, die auf der Verbrennung von Erdgas, Biogas oder Öl basieren, erzeugen sie Strom und Wärme durch eine elektrochemische Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff. Es findet keine Verbrennung statt, was die Technologie besonders wartungsarm, effizient und umweltfreundlich macht. Brennstoffzellen-BHKW erreichen höhere Wirkungsgrade, arbeiten nahezu geräuschlos und stoßen kaum Schadstoffe aus. Ein weiterer Vorteil ist die gute Regelbarkeit der Brennstoffzellen, die es ermöglicht, die Energieproduktion flexibel an den Bedarf anzupassen. Mit sinkenden Kosten wird die Brennstoffzellentechnik zunehmend eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen und BHKW darstellen.

Steuerliche Vorteile und Förderungen für ein BHKW nutzen

Die Kosten für die Installation und den Betrieb eines BHKWs können über die Jahre abgeschrieben werden, was die Steuerlast verringert. Zudem können Förderprogramme und Zuschüsse die Anfangsinvestition reduzieren und die Amortisationszeit verkürzen. Die staatliche Förderbank KfW bietet verschiedene Programme an, die zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse umfassen.

  • KfW-Programm 270 Erneuerbare Energien – Standard: 

    Dieses Programm unterstützt Anlagen, die mit fester Biomasse, Biogas oder Erdwärme betrieben werden. Es richtet sich an Privatpersonen, Gewerbetreibende und gemeinnützige Organisationen, die den erzeugten Strom verkaufen oder einspeisen möchten. Das Programm bietet 100 Prozent der förderfähigen Investition als Kredit, jedoch ohne Tilgungszuschüsse.

  • KfW-Programm 261 Wohngebäude – Kredit : 

    Dieses Programm bietet zinsgünstige Darlehen mit Tilgungszuschüssen von 5 bis 45 Prozent für die Sanierung zum Effizienzhaus. Kosten für ein BHKW lassen sich anrechnen, wenn es sich um eine Brennstoffzellenheizung handelt. Die Kredithöhe pro Wohneinheit liegt zwischen 120.000 und 150.000 Euro, abhängig von der erreichten Effizienzhausstufe.

  • KfW-Programm 297 Klimafreundlicher Neubau :

    Hier gibt es günstige Darlehen ohne Tilgungszuschuss für Neubauten, die hohe Anforderungen an den Treibhausgasausstoß erfüllen. Das Programm fördert den Bau von Effizienzhäusern 40, wenn das BHKW mit grünem Wasserstoff oder Biomethan betrieben wird. Die Kredithöhe liegt je nach Neubauqualität bei 100.000 bis 150.000 Euro pro Wohnung.

    Hinweis: Sie müssen die Förderanträge im Vorfeld über Ihre Hausbank oder Sparkasse stellen.

  • BEG-EM-Förderung: 

    Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) bietet die KfW zusätzliche Zuschüsse für die Sanierung von mindestens fünf Jahre alten Gebäuden. Voraussetzung ist der Einbau einer Brennstoffzellenheizung, die mit Biomethan, grünem oder blauem Wasserstoff betrieben wird. Bei Erfüllung der Voraussetzungen und rechtzeitiger Antragstellung erhalten Sie 30 Prozent Zuschuss. Zusätzliche Boni von bis zu 40 Prozent sind möglich, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt werden, wie der Austausch alter Heizsysteme oder ein niedriges Haushaltseinkommen. Somit kann die Höchstförderung bis zu 70 Prozent betragen.

Checkliste für Ihr Blockheizkraftwerk-Projekt

  1. Jährlichen Wärmebedarf prüfen: Ein BHKW lohnt sich vor allem bei hohem und konstantem Wärmebedarf.

  2. Passende Größe wählen: Nano- und Mikro-BHKW eignen sich für Einfamilienhäuser, Mini-BHKW für größere Gebäude.

  3. Fördermöglichkeiten nutzen: Ihre Sparkasse informiert Sie gern zu Förderungen der KfW  und unterstützt Sie bei der Antragsstellung.

  4. Kombination mit Solarthermie: Mit einer Solarthermieanlage können Sie im Sommer günstig Warmwasser erzeugen.

  5. Integration eines Balkonkraftwerks : Ergänzen Sie Ihr System um Solarstrom in den Sommermonaten.

     

Das eigene Kraftwerk im Keller

Blockheizkraftwerke bieten eine effiziente und umweltfreundliche Möglichkeit, Ihr Zuhause gleichzeitig zu heizen und mit elektrischer Energie zu versorgen – vorausgesetzt, der Wärmebedarf Ihrer Immobilie ist hoch genug. Die Geräte helfen, Energiekosten zu senken , unabhängiger zu werden und die Umwelt zu schonen. Staatliche Förderungen und attraktive Finanzierungsoptionen Ihrer Sparkasse können die hohen Anfangskosten zu einer realisierbaren und langfristig lohnenden Investition machen.

Häufige Fragen

Ein Mikro-BHKW ist ein kleines Blockheizkraftwerk, das gleichzeitig Wärme und Strom erzeugt. Es eignet sich für Einfamilienhäuser und kleine Mehrfamilienhäuser und deckt einen Leistungsbereich von etwa 2,5 bis 20 Kilowatt ab.

Ein Mikro-BHKW kostet ab etwa 16.000 Euro, je nach Modell und Leistung. Hinzu kommen Kosten für Installation und Wartung.

Ein Mini-BHKW lohnt sich bei hohem und konstantem Wärmebedarf und wenn der erzeugte Strom größtenteils selbst genutzt wird.

Ein Blockheizkraftwerk kann sich bei Immobilien mit hohem Wärmebedarf lohnen, wenn Eigentümerinnen und Eigentümer ihre Energiekosten senken und unabhängiger von externen Stromversorgern werden möchten.

Ja, eine solche Anlage gilt als umweltfreundlich, da sie die eingesetzte Energie effizient nutzt und CO2-Emissionen reduziert. Durch den Einsatz erneuerbarer Brennstoffe wie Biogas oder Holzpellets kann die Umweltfreundlichkeit weiter gesteigert werden.

Ein Blockheizkraftwerk für ein Einfamilienhaus nutzt einen Motor, der Brennstoff verbrennt und einen Generator antreibt, um Strom zu erzeugen. Die dabei entstehende Abwärme wird zur Heizung und Warmwasserbereitung genutzt.

Es heizt meist durch die Verbrennung von Erdgas, Biogas, Heizöl oder Holzpellets. Neben fossilen Brennstoffen können auch erneuerbare Alternativen wie Holzpellets, Biogas und in Zukunft vermehrt grüner Wasserstoff oder Biomethan verwendet werden, um die Umweltbelastung zu reduzieren und die Nachhaltigkeit zu erhöhen.

Eine Anlage für ein Einfamilienhaus kostet ab etwa 16.000 Euro, zuzüglich Einbau und Wartung.

Eine Anlage kostet je nach Größe und Leistung zwischen 16.000 und 30.000 Euro, plus Kosten für Installation und Wartung.

Es kann sich lohnen bei hohem Wärmebedarf (mindestens 15.000 Kilowattstunden in einem Einfamilienhaus) und wenn der erzeugte Strom größtenteils selbst genutzt wird.

Redakteur

Experte für die Themen Innovation & Digitalisierung und Immobilien

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