Einen bis zu 15 Prozent höheren Kaufpreis erzielen Immobilienverkäufer, die ihr Objekt vorher professionell stylen lassen. Außerdem verkaufen sie durchschnittlich schneller. Das ergab zumindest eine Studie der Deutschen Gesellschaft für Home Staging und Redesign (DGHR). Es kann sich also lohnen, einen Blick darauf zu werfen, was es mit Home Staging auf sich hat.
Nehmen Sie den Eingangsbereich unter die Lupe. Schließlich sieht der Interessent diesen zuerst. Ist alles sauber? Reinigen Sie gegebenenfalls auch die Hausnummer und die Haustür. Am Eingang sollte kein Gerümpel stehen. Lappen am Boden sind tabu. Pflanzen oder eine einzelne Laterne neben der Haustür können angenehme Akzente setzen. Belassen Sie den Stil davon abgesehen möglichst neutral. So sprechen Sie die meisten Interessenten an.
Betreten Sie die Immobilie. Betrachten Sie alle Wände und Decken. Streichen Sie Räume, die nicht mehr strahlend weiß sind. Je sauberer und heller die Wände und Decken sind, desto größer und gepflegter wirken die Räume. Eine geräumige Wirkung der Immobilie bevorzugen wohl alle Interessenten!
Räumen Sie auf und putzen Sie die gesamte Immobilie. Vergessen Sie dabei auch die Fenster nicht. Ein sauberes Objekt wirkt gepflegter und heller.
Vielleicht ist Ihnen in Einrichtungsmagazinen schon einmal aufgefallen, wie wenige Gegenstände in den einzelnen Zimmern stehen. Wohnungen, in denen weniger herumsteht, wirken größer und hochwertiger. Gehen Sie deshalb durch die Räume und entfernen Sie alle unnötigen „Stehrümsel“ und persönlichen Gegenstände, die einem fremden Betrachter nichts sagen. Ob Zeitschriften- oder Bücherstapel am Boden, Spielzeug, Objekte aus Ihrem letzten Urlaub oder Geschirr – weniger ist mehr! Belassen Sie hingegen einzelne Möbel, die für Stimmung sorgen, und wenige Einzelobjekte, die einen besonderen Fokus auf schöne Bereiche in der Wohnung legen. Es soll nicht unbewohnt leer sein. Doch die Räume sollten neutral wirken, damit der Betrachter zur eigenen Einrichtung inspiriert wird, nicht von einem persönlichen Stil erschlagen.
Achten Sie darauf, dass möglichst viel vom Boden zu sehen ist. Je mehr Boden in einem Raum sichtbar ist, desto größer wirkt er. In kleinen Räumen empfehlen Innenarchitekten daher oft Sofas auf Füßen. Je nach Winkel des Betrachters sieht man dann auch noch teilweise den Boden unter dem Sofa.
Vergessen Sie nicht den Garten oder den Balkon: Mähen Sie gegebenenfalls noch einmal den Rasen oder bepflanzen Sie die Blumenkästen. Prüfen Sie, dass zum Besichtigungstermin etwas blüht. Blühende Pflanzen stimmen den Betrachter positiv. Sie entspannen, erinnern vielleicht sogar an Urlaub. Natürlich können Sie dafür keinen ganzen Garten umstylen. Doch es kann sich lohnen, vorher noch einmal im Gartencenter vorbeizuschauen, und einzelne Akzente zu setzen. Setzen Sie den Fokus auf Plätze, an denen man gemütlich sitzen kann. Neben einem blühenden Lavendel (in der Sonne) oder einer Hortensie (im Schatten) sitzt es sich gleich viel schöner. Die Möglichkeiten hängen hier natürlich auch von der Jahreszeit ab.
Kaufen Sie einen Blumenstrauß für den Küchentisch oder das Wohnzimmer. Er vermittelt Lebensqualität. Genau die wünscht sich der Kaufinteressent, wenn er die Immobilie selbst bewohnen möchte.
Legen Sie den Fokus auf Vorteile Ihrer Immobilie. Haben Sie zum Beispiel einen offenen Kamin? Dann machen Sie vor dem Foto- und dem Besichtigungstermin noch ein Feuer. So bleibt er dem Interessenten als Kaufargument besser in Erinnerung. Auch einen schönen Blick ins Grüne aus dem Schlafzimmerfenster können Sie in Szene setzen, indem Sie das Bett mit einem hochwertigen Überwurf versehen und einzelne Kissen darauf anordnen. Sie suggerieren damit, dass dies ein Ort ist, an dem man sich gern aufhält, um den Blick ins Freie zu genießen. Wenn die Besichtigung an einem warmen Tag stattfindet, können Sie kurz vor dem Termin noch das Fenster öffnen, um den Vorteil zusätzlich zu betonen.
Gehen Sie kurz vor dem Foto- und dem Besichtigungstermin noch einmal durch die Immobilie und prüfen Sie die Lichtverhältnisse. Schalten Sie alle Lichter ein, um einen guten ersten Eindruck zu erzeugen. Denn wie beim ersten Treffen mit einem Menschen, ist es auch bei Immobilien: Oft entscheidet sich schon in den ersten Sekunden, wer sympathisch wirkt. Statt in diesen im Dunkeln nach dem Lichtschalter zu suchen, können Sie den Käufer so schon von Anfang an mit einem strahlenden Objekt überzeugen!
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Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Fotos. Achten Sie auf Details und Schatten. Helle, scharfe Bilder sprechen den Betrachter an. Haben die Aufnahmen eine gute Qualität, wirkt auch die Immobilie hochwertiger – und hebt sich positiv aus der Masse ab.
Mit Home Staging werden Häuser und Wohnungen vor dem Verkauf noch einmal richtig schick gemacht. Oft beauftragen die Verkäufer dafür professionelle Innenarchitekten. Das Objekt bekommt passende Möbel, die Farben werden aufeinander abgestimmt. Ein Lichtkonzept sorgt dafür, dass die Räume groß und hell wirken. Wände werden ansprechend dekoriert. Dabei können schon mal Gemälde von Künstlern aus der Gegend ausgeliehen werden. Das alles mit dem Hintergrund, die Kaufinteressenten schon auf den Fotos im Exposé zu überzeugen!
Beim sogenannten „Virtual Home Staging“ bleibt es auch bei den Fotos. Die leere Wohnung wird hierbei nur digital so richtig aufgemöbelt. Dafür nutzen die Designer bestimmte Software. Der Besichtigungstermin findet dennoch in der leeren Wohnung statt.
Im Gegensatz dazu wird beim klassischen Home Staging direkt vor Ort angepackt und tatsächlich aufgewertet und dekoriert. So finden auch die Besichtigungstermine in der aufgemöbelten Immobilie statt. Kurz vor dem Verkauf kann manchem Verkäufer da erst richtig klar werden, welches Potenzial in seinem Schmuckstück steckt.
Schöne Wohnungen und Häuser verkaufen sich natürlich einfacher. Die Interessenten können sich besser vorstellen, was in einem Objekt möglich ist, wenn das Potenzial direkt sichtbar ist. Wer seine Immobilie gut zu präsentieren weiß, kann dadurch schneller verkaufen und einen höheren Preis erzielen. Laut einer eigenen Studie der Deutschen Gesellschaft für Home Staging und Redesign (DGHR) sind mit Home Staging bis zu 15 Prozent höhere Kaufpreise möglich.
Die Kosten für Home Staging liegen meist bei unter drei Prozent des Kaufpreises. Erstellt der Profi nur einen Maßnahmen-Katalog und Sie übernehmen die Umsetzung selbst, fahren Sie günstiger. Für eine Wohnfläche mit bis zu 100 Quadratmetern liegen die Kosten dann bei etwa 300 Euro.
Die Deutsche Gesellschaft für Home Staging und Redesign (DGHR) vermittelt über ihre Webseite professionelle Anbieter für Home Staging. Hier können Sie ein unverbindliches Angebot anfragen. Meist kommt dafür zunächst ein Profi zu Ihnen in die Immobilie. Er prüft den Ist-Zustand und macht Ihnen Vorschläge zur Umsetzung des Home Stagings. Gemeinsam besprechen Sie, ob der Profi nur eine Übersicht der Maßnahmen erstellt, die Sie selbst umsetzen, oder das komplette Home Staging für Sie übernimmt. Dementsprechend erstellt er Ihnen im nächsten Schritt ein Angebot.
Das Home Staging ist umgesetzt. Die Agentur macht noch schöne Fotos. Dürfen Sie diese nun für das Exposé verwenden? In der Regel ja. Das muss allerdings in den Vertragsbedingungen vorher abgesprochen worden sein. Denn rein rechtlich hat derjenige die Bildrechte, der die Bilder aufgenommen hat.
Lassen Sie sich im Zweifel am besten schon vor der Beauftragung der Home-Staging-Agentur schriftlich bestätigen, dass Sie deren Bilder von Ihrer Immobilie unentgeltlich für das Exposé verwenden und nach Belieben veröffentlichen dürfen – ohne den Namen des Fotografen oder der Agentur nennen zu müssen. Diese Bestätigung ist wichtig, um spätere Schwierigkeiten zu vermeiden!
Tipp: Auf den Bildern sollten – auch aus rechtlichen Gründen – keine Personen zu sehen sein.
Ja! Es muss natürlich nicht gleich ein Home-Staging-Profi ran. Sie können auch selbst einiges tun, um Ihre Immobilie beim Verkauf von der besten Seite zu präsentieren. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie Sie Schritt für Schritt vorgehen können, um Ihr Haus oder Ihre Eigentumswohnung herzurichten und damit ein besseres Ergebnis beim Verkauf zu erzielen.