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Wer sein Zuhause energieeffizient saniert, senkt laufende Kosten, sorgt für angenehmeres Wohnen und schützt das Klima. Damit das gelingt, braucht es eine gute Grundlage. Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) liefert genau das: eine schrittweise Anleitung für die Modernisierung – maßgeschneidert für Ihr Gebäude, Ihr Budget und Ihre Ziele. So funktioniert der Plan.

Das Wichtigste in Kürze:
  • Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) zeigt Ihnen, welche energetischen Sanierungsschritte zu Ihrer Immobilie passen. Mit ihm können Sie höhere staatliche Zuschüsse beantragen.

  • Erarbeitet wird der Plan gemeinsam mit einer qualifizierten Energieberatung. Die anfallenden Kosten werden mit maximal 50 Prozent vom BAFA gefördert.

  • Ihre Sparkasse vernetzt Sie gerne kostenfrei und unkompliziert mit zertifizierten Energieexperten oder Energieexpertinnen.

Energie sparen mit System: Das leistet der individuelle Sanierungsfahrplan

Der individuelle Sanierungsfahrplan – kurz iSFP – ist ein auf Ihre Immobilie abgestimmter Plan, der Schritt für Schritt aufzeigt, wie Sie Ihr Haus energetisch modernisieren können. Er hilft Ihnen, aus vielen Möglichkeiten eine sinnvolle Reihenfolge zu machen und damit langfristig Energie, Geld und CO₂ zu sparen.

Der Erstellungsprozess beginnt mit einer detaillierten Vor-Ort-Begehung durch qualifizierte Energieberater oder -beraterinnen. Dabei werden sämtliche energetisch relevanten Aspekte des Gebäudes erfasst und analysiert. Anschließend wird ein präzises 3D-Modell des Gebäudes erstellt, das eine exakte Analyse der Energieverluste erlaubt und Grundlage für das maßgeschneiderte Sanierungskonzept ist. Zudem enthält der iSFP detaillierte Umsetzungshilfen für Handwerker sowie präzise Kostenschätzungen und Einsparberechnungen.

Warum ist diese Sanierungsstrategie heute so wichtig?

Diese und weitere Fragen beantwortet Patrick Rahn, Managing Partner der SkenData GmbH. Sein Unternehmen analysiert bundesweit Gebäudezustände und entwickelt digitale Lösungen für die Immobilien-, Finanz- und Versicherungsbranche.

Patrick Rahn, M.Eng.

Patrick Rahn kennt die Herausforderungen der energetischen Modernisierung. Als Ingenieur mit Schwerpunkt auf Energieeffizienz und Gebäudedaten weiß er, wie komplex die ersten Schritte für private Haushalte sein können.

„Der Sanierungsfahrplan bietet Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern einen klaren Überblick über die technische Machbarkeit sowie die finanziellen Rahmenbedingungen und beantwortet die wichtigsten ersten Fragen eines jeden Sanierungsvorhabens“, erklärt Rahn.

Zu diesen Fragen zählen:

  • Wo steht mein Gebäude heute – energetisch betrachtet?
  • Welche Maßnahmen sind technisch und wirtschaftlich sinnvoll?
  • Wie viel Energie lässt sich einsparen?
  • Welche Kosten entstehen und welche Förderungen sind verfügbar?

Der iSFP dient als verbindende Klammer zwischen technisch Machbarem, individuellen Budget und staatlicher Förderung.

Tipp: Bevor Sie einzelne Maßnahmen angehen, hilft eine grundsätzliche Überlegung: Was genau wollen Sie mit der Sanierung erreichen? Weniger Nebenkosten, mehr Komfort oder einen besseren Energiestandard? Je klarer das Ziel ist, desto besser wird der Plan. Unsere Checkliste Modernisierung hilft Ihnen bei der ersten Orientierung.

Was der Sanierungsfahrplan besser macht

Ein individueller Sanierungsfahrplan ist mehr als eine einfache Energieberatung. Er zeigt Ihnen nicht nur, was möglich ist, sondern auch wann es sinnvoll ist – und wie Sie dabei gefördert werden können: für alle, die nicht planlos drauflos modernisieren wollen.

Die Vorteile des iSFP auf einen Blick

  • Schritt für Schritt statt alles auf einmal

    Der iSFP bringt Struktur in Ihre Sanierung. Statt alle Arbeiten auf einmal anzugehen, können Sie die Sanierungsmaßnahmen in technisch, finanziell und organisatorisch sinnvolle Etappen splitten. So behalten Sie die Kontrolle über Zeit und Budget.

  • Empfehlungen, die wirklich zu Ihrem Gebäude passen

    Jede Immobilie ist anders. Der Sanierungsfahrplan berücksichtigt die konkreten Bedingungen vor Ort, vom Baujahr bis zur Dämmung, vom Fenstertyp bis zur Heiztechnik. Das bedeutet, dass die Empfehlungen exakt auf Ihre Immobilie abgestimmt sind.

  • 5 Prozent Bonus-Förderung nutzen

    Viele Förderprogramme setzen heute einen iSFP voraus oder belohnen ihn mit 5 Prozent Extraförderung auf förderfähige Sanierungsmaßnahmen. Mit dem Plan nutzen Sie die bestmöglichen Förderkonditionen und Sie wissen genau, welche Maßnahme wann förderfähig ist.

  • Zeit lassen, ohne Zeit zu verlieren

    Ein einmal erstellter Plan ist bis zu 15 Jahre gültig. Das gibt Ihnen die Ruhe, die empfohlenen Maßnahmen in Ihrem eigenen Tempo umzusetzen – und dennoch dauerhaft von Förderungen zu profitieren, ohne dass der iSFP an Aktualität verliert.

  • Warum sich das rechnet

    Der Sanierungsplan unterstützt Sie dabei, Maßnahmen strategisch und kostenbewusst umzusetzen. So gestalten Sie Ihre Modernisierung nachhaltig und zukunftssicher – ohne an falscher Stelle zu investieren. Zudem steigern Sie langfristig den Wert Ihrer Immobilie, was im Hinblick auf einen künftigen Verkauf interessant sein kann – oder wenn Sie das Gebäude vererben.

    „Seit der letzten Immobilienmarktkorrektur haben wir festgestellt, das Gebäude mit niedriger Effizienzklasse stärkere Preisverluste erleiden“, bestätigt Patrick Rahn von SkenData. Sein Fazit: „Unsanierte Gebäude nehmen zukünftig weniger stark am Wertwachstum teil und könnten sogar an Wert verlieren.“ Wer also heute modernisiert, schützt nicht nur Umwelt und Geldbeutel – sondern auch die eigene Investition.

Der iSFP wird gefördert

Kosten eines Sanierungsfahrplans im Überblick

Im Durchschnitt bewegen sich die Preise für die Erstellung eines iSFP für ein Ein- oder Zweifamilienhaus zwischen 1.000 und 2.500 Euro (abhängig von der Komplexität). Für größere Wohngebäude oder Nicht-Wohngebäude können die Kosten höher ausfallen.

Das BAFA übernimmt aktuell bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten, mit folgenden maximalen Zuschüssen:

  • 650 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser
  • 850 Euro für Wohngebäude mit drei oder mehr Wohneinheiten
  • Für Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) gibt es einen zusätzlichen Zuschuss von 250 Euro, wenn die Beratungsergebnisse in einer Eigentümerversammlung erläutert werden.

Voraussetzungen für die Förderung

Modernisierungsrechner: Der digitale Weg zur Energieberatung

Sie möchten einen Sanierungsplan erstellen lassen? Dann suchen Sie sich zunächst eine zertifizierte Energieberaterin oder einen zertifizierten Energieberater. Diese Fachleute begleiten Sie auch beim Antrag auf Förderung – und zeigen Ihnen, wie Sie möglichst viel aus Ihrem Vorhaben herausholen.

Derzeit ist es allerdings nicht immer einfach, zeitnah einen Beratungstermin zu bekommen. Die Nachfrage nach iSFPs ist hoch. Patrick Rahn, Energie-Effizienz-Experte bei SkenData, rät daher, das Thema strukturiert anzugehen: „Ich empfehle als ersten Schritt einen Sanierungsfahrplan über den Modernisierungsrechner. Dieses Tool hilft dabei, die Informationslücke zwischen Eigentümerinnen und Eigentümern, Energieberatung und Bauwirtschaft zu schließen“, so Rahn.

Tipp: Verschaffen Sie sich mit dem Rechner einen einfachen Überblick. Nach der Analyse können Sie direkt eine qualifizierte Energieberatung beim Sparkassen-Partner LBS anstoßen – ganz ohne doppelte Dateneingabe. Alle Angaben aus dem Rechner fließen automatisch in das Energieberatungsformular ein. Das spart Zeit, vermeidet Fehler und sorgt für einen reibungslosen Ablauf.

Ablauf: Schritt für Schritt zu Ihrem Sanierungsfahrplan

Energieberatung finden

Nutzen Sie den kostenlosen Modernisierungsrechner mit angeschlossenem LBS-Energieberaternetzwerk oder sehen Sie in die Energieeffizienz-Expertenliste, beziehungsweise nutzen Sie unabhängige Beratungsstellen wie die Verbraucherzentralen. Bevor Sie die Energieberatung beauftragen, sollten Sie die Förderung für den iSFP beantragen. Meist läuft dies direkt über die Expertinnen und Experten.    

Unterlagen vorbereiten

Dazu gehören beispielsweise Ihre Heizkostenabrechnungen der letzten Jahre, die Stromkostenabrechnungen sowie Pläne oder Fotos des Gebäudes. Besonders hilfreich sind Fotos von problematischen Stellen, wie etwa Schimmelbefall, um die Situation vor Ort besser beurteilen zu können.    

Vor-Ort-Termin

Die Beratung nimmt Ihr Gebäude genau unter die Lupe. Dabei bewerten die Expertinnen und Experten die Gebäudehülle und die technischen Anlagen, prüfen den Ist-Zustand der Dämmung, der Heizung, von Fenstern und Türen sowie Lüftungsmöglichkeiten und mögliche bauphysikalische Probleme wie Feuchtigkeit oder Schimmel. Auch Ihre persönlichen Wünsche, etwa rund um erneuerbare Energien, fließen in die Planung ein.     

Der fertige Plan

Sie erhalten einen klar strukturierten Plan, der kurz- und langfristige Maßnahmen umfasst. Dazu zählen alle empfohlenen Sanierungsschritte, jeweils mit einer Angabe zum optimalen Umsetzungszeitpunkt, zur voraussichtlichen Einsparung und zur Förderfähigkeit.

Wichtig: Warten Sie mit der Beauftragung von Sanierungsmaßnahmen, bis der iSFP erstellt und die Förderanträge gestellt sind. Nur dann bleiben Sie förderberechtigt – rückwirkend gibt es keinen Zuschuss.

Förderungen und iSFP-Bonus nutzen

Ihr individueller Sanierungsfahrplan ist der Schlüssel zur höchstmöglichen Förderung Ihrer energetischen Sanierung. Er öffnet Ihnen den Zugang zu staatlichen Förderprogrammen der KfW-Bank und des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), die Zuschüsse und günstige Kredite für viele empfohlenen Maßnahmen bereithalten.

Ein besonderer Vorteil des Sanierungsfahrplans ist – wie erwähnt – der sogenannte iSFP-Bonus. Dieser Bonus erhöht den Zuschuss um 5 Prozent auf bestimmte Maßnahmen, sofern diese innerhalb von 15 Jahren umgesetzt werden. Sie erhalten damit also mehr Mittel für Ihre Sanierung.

  1. BAFA-Zuschüsse für Einzelmaßnahmen

    Das BAFA unterstützt Sie direkt mit Zuschüssen, etwa für eine Außenwand-, Dach- oder Kellerdämmung, für neue, energieeffiziente Fenster und Türen, Lüftungsanlagen, Smart‑Home‑Systeme oder die Optimierung der Heizungsanlage:

    • Grundförderung: 15 Prozent der Investitionskosten
    • Zusätzlicher iSFP-Bonus: 5 Prozent, wenn ein individueller Sanierungsfahrplan vorliegt
    • Maximale Fördersumme: 20 Prozent der Investitionskosten, bei mehreren Maßnahmen (etwa Dach und Fassade dämmen) wird die maximale Bezuschussung für alle Maßnahmen addiert
    • Förderfähige Kosten: Bis zu 30.000 Euro pro Maßnahme und Wohneinheit; mit iSFP-Bonus bis zu 60.000 Euro (innerhalb eines bestimmten Förderzeitraums (oft 12 Monate ab Antragstellung)  

    Hinweis: Gesamte Heizungsanlagen (wie beispielsweise Wärmepumpen) fördert die KfW – es gibt hierfür allerdings keinen iSFP-Bonus. Dieser Zuschuss (Programm 458) wird nur für Maßnahmen an der Gebäudehülle, der Anlagentechnik und der Heizungsoptimierung gewährt, wie neue Heizungspumpen oder einen hydraulischen Abgleich.

  2. KfW-Förderprogramme – effiziente Komplettsanierung und Heizungstausch

    a) Effizienzhaus-Sanierung (KfW‑Programm 261)

    Wenn Sie Ihr Gebäude vollständig energetisch modernisieren, bietet die KfW zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschuss:

    • Kreditrahmen: bis zu 150 000 Euro pro Wohneinheit
    • Tilgungszuschuss: gestaffelt zwischen 5 und 45 Prozent, abhängig vom erreichten Effizienzhaus-Standard – je geringer der Energiebedarf, desto höher der Zuschuss.  

    b) Heizungstausch (KfW‑Programm 458)

    Das Programm 458 fördert den Kauf und Einbau klimafreundlicher Heizungen (etwa Wärmepumpen oder Biomasseheizungen) mit bis zu 70 Prozent Zuschuss der förderfähigen Kosten:

    • Grundförderung: 30 Prozent der Investitionskosten
    • Klimaschutz-Bonus: bis zu 20 Prozent bei Austausch alter, funktionstüchtiger Anlagen
    • Effizienzbonus: bei besonders effizienten Systemen, wie Wärmepumpen mit natürlichem Kältemittel (+ 5 Prozent)
    • Einkommensbonus: für Haushalte mit geringem Einkommen (+ 30 Prozent)
    • Förderfähige Kosten: Bis zu 30.000 Euro für die erste Wohneinheit, je 15.000 Euro für die zweite bis sechste, je 8.000 Euro ab der siebten Wohneinheit  
  3. KFN – Klimafreundlicher Neubau und Erweiterung (KfW Programme 297, 298 )

    Erweitern oder bauen Sie neu im klimafreundlichen Standard, lohnt sich das KFN-Programm:

    • Zinsgünstiger Kredit bis 150 000 Euro pro Wohneinheit
    • bis zu 35 Jahre Laufzeit und bis zu 10 Jahre Zinsbindung

    Tipp: Stellen Sie Förderanträge unbedingt vor Maßnahmenbeginn. Beachten Sie, dass die Förderungen von den verfügbaren Haushaltsmitteln abhängen – ein Rechtsanspruch besteht nicht.

Auf einen Blick: Fördermittel für energetische Sanierungen

Welche Sanierungen förderfähig sind und wann Sie vom iSFP-Bonus profitieren

Maßnahme
Fördergeber
Grundförderung
iSFP-Bonus
Maximale Förderung
Gebäudehülle (etwa Dämmung, Fenster, Türen)
BAFA
15 Prozent
5 Prozent
20 Prozent, 30.000 Euro pro Maßnahme und Wohneinheit; mit iSFP-Bonus max. 60.000 Euro pro Maßnahme und Wohneinheit
Anlagentechnik (etwa Lüftung, Steuerung)
BAFA
15 Prozent
5 Prozent
20 Prozent, 30.000 Euro pro Maßnahme und Wohneinheit; mit iSFP-Bonus max. 60.000 Euro pro Maßnahme und Wohneinheit
Heizungsoptimierung (etwa hydraulischer Abgleich)
BAFA
15 Prozent
5 Prozent
20 Prozent, 30.000 Euro pro Maßnahme und Wohneinheit; mit iSFP-Bonus max. 60.000 Euro pro Maßnahme und Wohneinheit
Heizungstausch (etwa Wärmepumpe, Biomasse)
KfW (Programm 458)
30 Prozent
nicht möglich
bis zu 70 Prozent (inkl. Boni), max. 30.000 Euro (1. Wohneinheit); 15.000 Euro (2.–6. Wohneinheit); 8.000 Euro (ab 7. Wohneinheit)
Komplettsanierung zum Effizienzhaus
KfW (Programm 261)
bis zu 45 Prozent Tilgungszuschuss
nicht möglich
bis zu 150.000 Euro Kredit pro Wohneinheit
Klimafreundlicher Neubau / Erweiterung
KfW (KFN)
zinsgünstiger Kredit
nicht relevant
bis zu 150.000 Euro Kredit pro Wohneinheit

Schritt für Schritt zum effizienten Zuhause

„Der beste Zeitpunkt, um über eine Sanierung nachzudenken, war gestern. Der zweitbeste Zeitpunkt ist heute“, warnt Energieeffizienz-Experte Rahn – und ergänzt: „Physik lässt nicht mit sich verhandeln. Das Klima verändert sich und Gebäude müssen sich an diese Bedingungen anpassen.“ Der individuelle Sanierungsfahrplan schafft die technisch sinnvolle und wirtschaftlich machbare Grundlage dafür. Ob Dämmung, Lüftung oder Heizungsoptimierung: Der iSFP hilft Ihnen, Ihr Zuhause nicht nur energieeffizient, sondern auch zukunftssicher und klimaresilient aufzustellen.

Sanierung strukturieren? Ganz einfach.

Ihre Sparkasse vor Ort unterstützt Sie gern bei der Suche nach einer passenden Energieberatung.
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Die wichtigsten Fragen zum individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP)

  1. Der individuelle Sanierungsfahrplan – kurz iSFP – ist eine schriftlich ausgearbeitete Strategie zur energetischen Modernisierung eines Gebäudes. Er zeigt Schritt für Schritt,

    • welche Maßnahmen sinnvoll sind,
    • wie sie aufeinander aufbauen,
    • welche Kosten und Einsparungen damit verbunden sind und
    • in welchem Zeitraum sie umgesetzt werden können.

    Grundlage dafür ist eine professionelle Energieberatung, die den Zustand der Immobilie analysiert und die Maßnahmen auf die baulichen Gegebenheiten und die persönlichen Ziele der Eigentümerin oder des Eigentümers abstimmt.

  2. Der iSFP besteht aus einem verständlich aufbereiteten Bericht mit mehreren Kapiteln. Er enthält eine detaillierte Ist-Analyse des Gebäudes, konkrete Vorschläge für energetische Maßnahmen, Angaben zu Investitionskosten und Einsparpotenzialen sowie Hinweise auf passende Fördermittel. Der Fahrplan unterscheidet zwischen kurzfristig und langfristig empfehlenswerten Maßnahmen. Das macht ihn zu einem praktikablen Werkzeug für alle, die ihre Sanierung planen, priorisieren und fördern lassen möchten.

  3. Die Kosten hängen von der Größe und Komplexität des Gebäudes ab. Für Ein- und Zweifamilienhäuser bewegen sie sich meist zwischen 1.000 und 2.500 Euro. Bei Mehrfamilienhäusern oder Nicht-Wohngebäuden kann der Preis höher liegen. Die Förderung deckt in der Regel einen großen Teil der Kosten ab, sodass der Eigenanteil für private Hausbesitzer in vielen Fällen überschaubar bleibt.

  4. Die Kosten für den iSFP können durch eine Förderung des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) reduziert werden. Der Zuschuss beträgt 50 Prozent der förderfähigen Kosten. Für Ein- und Zweifamilienhäuser liegt der maximale Zuschuss bei 650 Euro, für Wohngebäude mit mehr als zwei Einheiten bei bis zu 850 Euro. Eigentümergemeinschaften erhalten zusätzlich 250 Euro, wenn die Ergebnisse in einer Eigentümerversammlung vorgestellt werden. Diese Förderung kann meist direkt über die Energieberatung beantragt werden – wichtig ist, dass dies vor Beauftragung der Energieberatung geschieht.

  5. Der Plan ist besonders sinnvoll, wenn Sie Ihre Immobilie energetisch modernisieren möchten, aber nicht alle Maßnahmen gleichzeitig umsetzen können oder wollen. Der iSFP hilft Ihnen, die Sanierung in Etappen zu planen und dabei die Maßnahmen so aufeinander abzustimmen, dass die Energieeffizienz schrittweise verbessert wird. Auch für ältere Häuser mit hohem Sanierungsbedarf ist er eine wertvolle Orientierungshilfe. Außerdem können Sie somit zum Klimaschutz beitragen. Viele aktuelle Förderprogramme setzen das Vorliegen eines iSFP für höhere Zuschüsse voraus, etwa für den iSFP-Bonus bei Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle.

  6. Nur zertifizierte Energieberaterinnen und Energieberater, die von der Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes zugelassen sind, dürfen diese individuelle Sanierungsübersicht erstellen. Sie verfügen über die erforderlichen Qualifikationen und Fachkenntnisse, um den energetischen Zustand eines Hauses oder einer Wohnung umfassend zu analysieren und fundierte Empfehlungen zu geben. Achten Sie deshalb darauf, dass der oder die Beratende tatsächlich im aktuellen Verzeichnis der Energieeffizienz-Experten gelistet ist, da sonst keine Förderfähigkeit besteht.

  7. Wichtig ist, dass Sie die Förderung für den Fahrplan rechtzeitig beantragen – also vor der Beauftragung der Energieberatung. Zudem sollten Sie alle relevanten Unterlagen griffbereit haben: Heiz- und Stromabrechnungen, Baupläne, Fotos von kritischen Stellen wie Schimmel oder undichten Fenstern sowie Informationen zu bereits durchgeführten Modernisierungen. Während des Vor-Ort-Termins besprechen Sie Ihre Sanierungsziele. Diese sollten möglichst konkret sein, um den Plan optimal auf Ihre Wünsche und Möglichkeiten auszurichten.

    Beachten Sie, dass erst nach Erstellung und Vorlage des iSFP förderfähige Modernisierungsmaßnahmen beauftragt werden dürfen – ein rückwirkender Zuschuss ist ausgeschlossen.

Redakteur

Tim Seibold

Experte für die Themen Innovation & Digitalisierung und Immobilien
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