drei Personen in einem halb renovierten Raum mit großen Fenstern, ein Mann zeigt nach oben während zwei andere zuhören, Bauhelm liegt auf Holztisch

Laufende Nebenkosten beim Eigenheim senken

Wer eine eigene Immobilie besitzt, kennt das: Monat für Monat belasten hohe Unterhaltskosten das Budget. Wie war das noch mal mit dem Traum vom unbeschwerten Leben im Eigenheim? Doch Sie haben es selbst in der Hand. Mit gezielten Modernisierungen können Sie Ihre Betriebskosten spürbar reduzieren. Hier erfahren Sie, welche Maßnahmen am meisten Geld sparen.

Das Wichtigste in Kürze:
  • Hohe Hausnebenkosten entstehen oft durch Heizung, Strom und die Instandhaltung älterer Gebäude.

  • Gezielte Modernisierungen und energetische Sanierungen senken diese Kostenpunkte spürbar, so dass sich selbst große Investitionen langfristig amortisieren.

  • Clevere Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten unterstützen Sie dabei, Investitionen in Ihr Haus oder Ihre Wohnung bezahlbar zu gestalten.

Berechnung von Hausnebenkosten: Was Ihr Budget belastet

Ein eigenes Haus oder eine Wohnung bedeutet Freiheit und Selbstbestimmung. Gleichzeitig wissen alle Eigentümerinnen und Eigentümer: Mit dem Eigenheim kommen neben Kreditraten jeden Monat Betriebskosten auf sie zu. Und oft sind diese regelmäßigen Ausgaben heute höher als ursprünglich erwartet. Besonders in älteren Häusern treiben hohe Energiekosten die monatliche Belastung nach oben. Doch wo genau fließt das Geld eigentlich hin?

  • Heizen: Wenn Wärme zu viel kostet

    Heizkosten gehören in fast jedem Haushalt zu den größten finanziellen Lasten – gerade bei älteren Häusern. Schlecht isolierte Dächer, Fassaden oder Fenster verursachen Wärmeverluste und veraltete Ölheizungen oder Gasthermen arbeiten ineffizient. Aber auch falsch eingestellte, moderne Heizungsanlagen können den Verbrauch unnötig nach oben treiben.

  • Strom: Kleine Geräte, große Rechnung

    Im Vergleich zur Heizung erscheinen Stromkosten oft eher gering, doch auch sie summieren sich. Vor allem ältere Elektrogeräte – Kühlschrank, Waschmaschine und Geschirrspüler – und Unterhaltungselektronik im Dauer-Stand-by-Modus erhöhen die Stromrechnung.

  • Reparaturen: Unerwartet und teuer

    Bei einem älteren Eigenheim sind Reparaturen unvermeidlich, da viele Bauteile nach Jahrzehnten ausgetauscht oder saniert werden müssen. Wer Technik und Bausubstanz rechtzeitig und regelmäßig wartet und vorausschauend modernisiert, kann größere Folgekosten meist vermeiden.

  • Versicherungen, Gebühren und Abgaben: Unvermeidbar, aber zu optimieren

    Wohngebäudeversicherung, Hausratversicherung, Grundsteuer und Müllabfuhr bilden einen Fixkostenblock, auf den Sie nur teilweise Einfluss haben. Dennoch variieren besonders Versicherungskosten stark. Durch regelmäßige Vergleiche Ihrer Verträge können Sie einige hundert Euro pro Jahr sparen.

Zur Orientierung: Ein durchschnittliches Einfamilienhaus verursacht Betriebskosten von etwa 4 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Monat. Zusätzlich sollten Sie als Rücklage etwa 1 Euro pro Quadratmeter monatlich für Reparaturen einplanen. Liegt Ihr Wert deutlich darüber? Dann lohnt sich ein genauer Blick – oft stecken vermeidbare Kosten hinter der Differenz.

Eine energetische Sanierung kann helfen, die Belastung dauerhaft zu senken.  

Das können Sie sofort tun: Einfache Spartipps für den Alltag

  • Senken Sie die Heiztemperatur. Jedes Grad weniger spart rund 6 Prozent Heizkosten. Lassen Sie Ihre Heizung zudem regelmäßig warten und optimal einstellen.

  • Nutzen Sie LED-Lampen, um Stromkosten sofort zu senken. Stand-by-Geräte sollten Sie ganz abschalten.

  • Prüfen Sie Ihre Versicherungsverträge regelmäßig auf unnötige Leistungen und vergleichen Sie die Tarife.

  • Prüfen Sie Ihre Immobilie auf Einsparpotenziale. Ein professioneller Energiecheck kann helfen, Schwachstellen aufzuspüren.

  • Tipp: Welche simplen Maßnahmen beim täglichen Energiesparen in Haus und Wohnung helfen, haben wir in 10 Energiespartipps für Sie zusammengefasst.  

Hausgeld oder Hausbesitzer? Der kleine Unterschied

Betriebskosten und Abrechnung bei Haus und Wohnung

Im Vergleich zu Wohnungen fallen die Nebenkosten im Eigenheim häufig höher aus. Denn sie umfassen neben klassischen Posten wie der Heizung auch sämtliche Versicherungen, Reparaturen und Wartungen, die sich bei Eigentumswohnungen auf mehrere Parteien verteilen. Gleichzeitig haben Sie als Hauseigentümerin oder Hauseigentümer aber auch den vollen Entscheidungsspielraum, Kosten aktiv zu senken – etwa durch energieeffiziente Technik oder individuell gewählte Versicherungen.

  • Bei einer Eigentumswohnung zahlen Sie in der Regel monatlich ein Hausgeld an die Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) – also an die Gemeinschaft aller Eigentümerinnen und Eigentümer im Gebäude – oft vertreten durch eine Hausverwaltung. Die WEG organisiert gemeinsam die Instandhaltung und Versorgung des Gemeinschaftseigentums. Das Hausgeld umfasst die laufenden Betriebskosten für Heizung, Wasser, Müllabfuhr oder Hausreinigung, sowie Rücklagen für Instandhaltungen und Verwaltungskosten. Am Jahresende erhalten Sie eine Hausgeldabrechnung, in der alle angefallenen Kosten und Ihr anteiliger Verbrauch aufgeschlüsselt sind.
  • Im Einfamilienhaus hingegen tragen Sie die monatlichen Betriebskosten allein und zahlen diese direkt an die jeweiligen Versorger oder Dienstleister. Von diesen bekommen Sie natürlich in der Regel eine Jahresabrechnung. Die Verantwortung für Rücklagen, Reparaturen und den Zustand der Immobilie liegt vollständig bei Ihnen. Das schafft Unabhängigkeit, bedeutet aber auch: Sie müssen Ihre Hausnebenkosten regelmäßig selbst prüfen.
  • Und wenn Sie vermieten? Dann übernehmen Sie als Vermieterin oder Vermieter zunächst alle laufenden Nebenkosten – unabhängig davon, ob es sich um ein Haus oder eine Wohnung handelt. Viele dieser Betriebskosten dürfen Sie jedoch auf Ihre Mieterinnen und Mieter umlegen. Die Grundlage dafür ist die sogenannte Betriebskostenabrechnung, die Sie jährlich erstellen müssen. 
  • Bei vermieteten Wohnungen bildet die Hausgeldabrechnung die Basis: Als Wohnungseigentümer oder -eigentümerin erhalten sie diese von der Hausverwaltung und müssen daraus die umlagefähigen von den nicht umlagefähigen Kosten trennen. Umlagefähig sind zum Beispiel Heizkosten, Wasser, Müllentsorgung oder Hausreinigung. Nicht umlagefähig sind Rücklagen für Instandhaltungen oder Verwaltungskosten der Eigentümergemeinschaft – diese tragen Sie als Wohnungseigentümer oder -eigentümerin allein.
  • Besitzen Sie ein vermietetes Haus, erstellen Sie die Jahresabrechnung vollständig selbst. Auch hier gilt: Nur bestimmte Kostenarten dürfen Sie auf Ihre Mieterinnen und Mieter umlegen – was genau zulässig ist, regelt die Betriebskostenverordnung.

Betriebskosten im Eigenheim: So wirkt sich eine Modernisierung aus 

Viele Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer zögern zunächst beim Thema Modernisierung. Das ist verständlich, denn die Maßnahmen kosten erst einmal Geld. Aber Fakt ist auch: Wenn Sie klug investieren, holen Sie die eingesetzten Summen durch sinkende Nebenkosten schnell wieder rein. Noch besser: Ihr Haus oder Ihre Wohnung gewinnt dabei an Wert.

Diese Investitionen lohnen sich:

Heizung modernisieren – Schluss mit hohen Energiekosten

Durch staatliche Förderprogramme lohnen sich diese Investitionen besonders. Im Schnitt sparen Sie bis zu 30 Prozent Heizkosten pro Jahr. Innerhalb weniger Jahre haben Sie so Ihre Investition refinanziert.

Veraltete Heizsysteme schaden nicht nur der Umwelt, sondern treiben auch die Kosten in die Höhe. Wer modernisiert, reduziert laufende Kosten und macht sich unabhängiger von schwankenden Energiepreisen. Besonders empfehlenswerte Alternativen zu Ihrer alten Öl- oder Gasheizung sind:

  • Wärmepumpen Sie sind sehr effizient, nutzen Umweltwärme und senken Ihre Heizkosten langfristig deutlich. Besonders attraktiv ist die Wärmepumpe, wenn Sie zusätzlich eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installieren.
  • Pelletheizungen Sie sind deutlich wirtschaftlicher im Betrieb als Öl- und Gasheizungen, da Pellets aus Holz günstiger und klimafreundlicher sind.
  • Solarthermie Sonnenenergie lässt sich ideal als Ergänzung Ihrer bestehenden Heizungsanlage nutzen, um Warmwasserkosten zu senken.  

Durch staatliche Förderprogramme lohnen sich diese Investitionen besonders. Im Schnitt sparen Sie bis zu 30 Prozent Heizkosten pro Jahr. Innerhalb weniger Jahre haben Sie so Ihre Investition refinanziert.

Dämmung optimieren – gut isoliert spart mehr

Die Dämmung ist eine der wirkungsvollsten Maßnahmen, um Ihre Nebenkosten zu senken – und neben teuren Energierechnungen vermeidet sie auch unangenehme Temperaturschwankungen in Ihren Wohnräumen. Die Möglichkeiten für eine wirksame Dämmung umfassen:

Durch diese Maßnahmen können Sie Ihre Energiekosten oft um mehr als ein Viertel senken.

Elektrische Geräte erneuern – sparen mit moderner Technik

Moderne Elektrogeräte mit guter Energieeffizienzklasse (A, B oder C) senken Ihre laufenden Kosten in Haus und Wohnung dauerhaft. Die Investition in moderne Technik ist zudem überschaubar und wirkt sofort:

  • Ein moderner Kühlschrank verbraucht rund 40 Prozent weniger Strom als ein 10 Jahre altes Gerät.
  • Eine LED-Beleuchtung benötigt bis zu 80 Prozent weniger Energie als klassische Glühbirnen.
  • Intelligente Steckdosen und Stromsparschalter verhindern versteckte Stand-by-Kosten.

Hinweis: Noch effizienter wird Ihr Haushalt mit einem Smart Meter, einem intelligenten Stromzähler. Dieser erfasst Ihren Stromverbrauch in Echtzeit. In Kombination mit dynamischen Stromtarifen, die sich am aktuellen Strompreis orientieren, können Sie Ihren Verbrauch zeitlich steuern – etwa indem Sie Geräte gezielt dann laufen lassen, wenn Strom gerade günstig ist.

Photovoltaik-Anlage – eigener Strom, sinkende Kosten

Wenn Sie unabhängiger von steigenden Strompreisen werden möchten, lohnt sich eine Photovoltaikanlage auf dem Dach Ihres Eigenheims:

  • Die Anlage kann Ihre Stromkosten um bis zu 60 Prozent reduzieren.
  • Überschüssigen Strom können Sie gegen Vergütung ins Netz einspeisen.
  • Die Kombination mit einem Batteriespeicher macht Sie nahezu autark.

Eine PV-Anlage für ein durchschnittliches Ein- oder Zweifamilienhaus kostet etwa 6.000 bis 12.000 Euro. Diese Investition refinanziert sich dank bundesweiter und regionaler Förderprogramme allerdings schnell – im Schnitt bereits nach 7 bis 10 Jahren. Gleichzeitig steigt damit der Wert Ihrer Immobilie.

Energetische Sanierung
Modernisierungsrechner

Eine energetische Sanierung verbessert den Wohnkomfort und steigert den Wert Ihrer Immobilie. Unser Modernisierungsrechner hilft Ihnen, alle Kosten und Maßnahmen im Blick zu behalten und einen umfassenden Plan zu erstellen – mit Details zu Energiebedarf, geeigneten Maßnahmen, staatlichen Förderungen und möglichen Einsparungen.

Keine Rücklagen? Kein Problem.
So modernisieren Sie auch mit kleinem Startkapital

Sie möchten sanieren, scheuen aber die hohen Anfangskosten? Es bieten sich heute viele Möglichkeiten, um Modernisierungen kostengünstig zu finanzieren:

  • Nutzen Sie Förderkredite und Zuschüsse: Besonders zinsgünstige Darlehen der KfW oder regionale Förderprogramme unterstützen Sie gezielt beim energetischen Sanieren. 
  • Synchronisieren Sie Einzelmaßnahmen: Planen Sie Ihr Modernisierungsvorhaben genau. Viele Förderungen lohnen sich besonders, wenn Sie mehrere Sanierungsmaßnahmen in Kombination umsetzen.
  • Sprechen Sie mit Ihrer Sparkasse: Flexible Modernisierungskredite berücksichtigen bereits die zukünftigen Einsparungen. So rechnet sich Ihre Investition schneller.
  • Nutzen Sie Bausparverträge Kombinieren Sie die Sparphase eines Bausparvertrags und einen günstigen Kredit für die Vor- oder Zwischenfinanzierung Ihrer Modernisierung.      
Machen Sie den Fördermittel-Check

Für viele Modernisierungsmaßnahmen können Sie sich Fördermittel vom Staat sichern. Mit ein paar Klicks erfahren Sie, welche Förderung für Ihr Projekt in Frage kommt. Los geht’s.

Mut zur Modernisierung: Frühzeitig handeln, langfristig Hausnebenkosten sparen

Die besten Einsparungen bei den Unterhaltskosten für Ihr Haus oder Ihre Wohnung erzielen Sie durch eine kluge Kombination verschiedener Modernisierungen. Die Nebenkosten zu senken bedeutet dabei nicht nur jeden Monat bares Geld zu sparen, sondern auch den Komfort im eigenen Zuhause zu steigern. Wer heute in sein Eigenheim investiert, profitiert zudem morgen von einem höheren Immobilienwert.

Sie möchten Ihre Modernisierung zeitnah angehen?

Wir helfen Ihnen mit Fachwissen bei Ihrem Vorhaben.
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„Ich empfehle, das eigene Zuhause wie ein kleines Projekt zu betrachten“

Hohe Nebenkosten lassen sich gezielt senken – das zeigt unser Ratgeber ganz praktisch. Doch wie gelingt der nächste Schritt, und worauf sollten Sie bei der Planung von Modernisierungen achten? Im Interview erhalten Sie konkrete Tipps vom Immobilienprofi.

Im Gespräch mit

Rene Baftiri

Leiter Immobilienfinanzierung, Kasseler Sparkasse

Rene Baftiri leitet die Immobilienfinanzierung der Kasseler Sparkasse. Er ist verantwortlich für Privatkundinnen und -kunden, das Maklergeschäft und die Hausverwaltung. Zuvor war er in der Geschäfts- und Firmenkundenberatung aktiv.

  • Herr Baftiri, wie oft sind die monatlichen Belastungen rund ums Eigenheim Thema in Ihrer Beratung – und was sind die größten „Kostentreiber“ bei Bestandsimmobilien?

    „Das Thema kommt tatsächlich sehr häufig auf – vor allem beim Erwerb von Wohneigentum. Wir sprechen dann frühzeitig mit unseren Kundinnen und Kunden über die laufenden Kosten und werfen gemeinsam einen Blick auf die Haushaltsrechnung. Viele unterschätzen, wie stark sich gestiegene Energiepreise, Instandhaltungs- und Wartungskosten oder Versicherungsbeiträge auf das Budget auswirken. Besonders der Schutz gegen Elementarschäden – etwa durch Hochwasser oder Sturm – ist heute wichtiger denn je, aber eben auch teurer geworden.

    Auch die neue Grundsteuer ist ein Thema, das für einige Haushalte zu höheren Belastungen führt. Und natürlich wirken sich gestiegene Zinsen bei einer Anschlussfinanzierung direkt auf die monatliche Rate aus. All das berücksichtigen wir in einer Finanzierungsberatung, damit die Immobilie langfristig tragbar bleibt.“

  • Was raten Sie Kundinnen und Kunden, die zwar Sanierungsbedarf sehen, aber vor den hohen Einstiegskosten zurückschrecken?

    „Unsere Empfehlung ist, sich strukturiert mit dem Thema auseinanderzusetzen – und Sanierungen nicht nach allgemeiner Nachrichtenlage anzugehen, sondern nach objektbezogenen Prioritäten. Was ist wirklich dringend? Was bringt schnelle Entlastung beim Energieverbrauch? Eine Energieberatung ist hier sehr hilfreich. Sie liefert den Überblick und einen konkreten Sanierungsfahrplan. Wichtig ist: Es muss nicht alles auf einmal passieren. Wenn Sie in einer sinnvollen Reihenfolge vorgehen, haben Sie am Ende mehr davon.

    Heute gibt es glücklicherweise zahlreiche Förderprogramme und Finanzierungsmodelle, die gezielt auf energetische Sanierungen zugeschnitten sind. Wer sich beraten lässt, merkt schnell: Der Einstieg ist leichter als gedacht. Gute Modernisierungen senken nicht nur die laufenden Kosten, sondern steigern auch den Wert Ihrer Immobilie.“

  • Inwiefern berücksichtigen moderne Finanzierungslösungen die langfristige Einsparung durch Sanierung oder energetische Maßnahmen?

    „Bei energetischen Maßnahmen schauen wir heute stärker auf das Gesamtkonzept. Wenn eine Sanierung langfristig Kosten spart und das Gebäude zum Beispiel auf Energieeffizienzklasse A oder B bringt, dann kann sich das positiv auf die Finanzierungsbedingungen auswirken. Im Klartext heißt das, dass wir zinsgünstigere Darlehen und bessere Konditionen anbieten können. Fördermittel und Direktzuschüsse fließen ebenfalls in die Finanzierungsplanung ein.

    Darüber hinaus unterstützen wir unsere Kundinnen und Kunden dabei, die eingesparten Energiekosten direkt sinnvoll zu nutzen – etwa durch eine höhere Rückzahlungsrate, als Sondertilgung oder als gezielte Vorsorgelösung, zum Beispiel per Bausparvertrag. Damit lässt sich ein Zinsänderungsrisiko in 10 oder 20 Jahren heute schon absichern. So wird aus einer energetischen Sanierung eine wirtschaftlich tragfähige Investition mit doppeltem Effekt.“

  • Welche Modernisierungsmaßnahmen empfehlen Sie Eigentümerinnen und Eigentümern aus Finanzierungssicht besonders? Oder anders gefragt: Was ist Ihr wichtigster Tipp für alle, die günstiger im eigenen Haus wohnen möchten?

    „Am effektivsten sind Maßnahmen, die den Energieverbrauch direkt senken. Dazu gehören vor allem die Dämmung der Gebäudehülle, der obersten Geschossdecke und des Kellers, aber auch ein saniertes Dach. Das senkt die Heizkosten spürbar. Danach folgen neue Fenster und Türen. Erst dann – also an dritter Stelle – kommen aus meiner Sicht neue Heizsysteme oder eine Wärmepumpe, eventuell kombiniert mit einer Photovoltaikanlage. Denn auch die beste Heizanlage bringt nichts, wenn die Wärme durch ungedämmte Bauteile verloren geht.

    Mein Tipp lautet: nicht alles auf einmal wollen, sondern mit dem beginnen, was schnell spürbar entlastet. Kleine Schritte schaffen eine solide Basis für größere Investitionen.“

  • Sie haben viele gewerbliche Kundinnen und Kunden betreut. Gibt es Aspekte aus dem gewerblichen Bereich, die auch für private Immobilienbesitzende beim Thema Unterhaltskosten interessant sind?

    „Ja, definitiv. In der gewerblichen Finanzierung denkt man in klaren Investitionszyklen. Bauteile oder Anlagen werden planvoll ersetzt – meist alle 10 oder 15 Jahre. Dieses Prinzip lässt sich in gewisser Weise auch auf private Immobilien übertragen, denn auch die Bauteile eines Hauses haben eine bestimmte Lebenserwartung. Auch hier lohnt es sich also, vorauszudenken, Rücklagen zu bilden und regelmäßig in den Werterhalt zu investieren.

    Ich empfehle, das eigene Zuhause wie ein kleines Projekt zu betrachten – mit Wartungsplänen, Kostenkontrolle und smarten Verwaltungstools. Genau das ermöglichen wir im privaten Bereich: Mit dem Cockpit Immobilie der Sparkasse behalten unsere Kundinnen und Kunden den Überblick über Marktwert, laufende Verträge, Modernisierungen und Fristen – und können ihre Immobilie aktiv managen, statt nur zu reagieren.“

Wir beraten Sie gern!

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Häufige Fragen zu den Betriebskosten im Eigenheim

  1. Hausnebenkosten umfassen alle laufenden Ausgaben rund um die Immobilie. Zu den typischen laufenden Nebenkosten eines Eigenheims gehören:

    • Heizkosten und Strom
    • Wasserversorgung und Abwasser
    • Müllabfuhr und Straßenreinigung
    • Grundsteuer
    • Wohngebäudeversicherung
    • Wartungskosten (zum Beispiel für Heizungsanlage, Schornsteinfeger/ Schornsteinfegerin)
    • Instandhaltung und Reparaturen
    •  gegebenenfalls Kosten für Gartenpflege, Wegebeleuchtung oder Hausmeisterdienste/ Hausmeisterinnendienste
  2. Die Höhe hängt stark von Alter, Größe, Lage und Zustand des Gebäudes ab. Als grober Richtwert gelten 4 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Monat. Zusätzlich wird oft empfohlen, eine Instandhaltungsrücklage von etwa 1 Euro pro Quadratmeter monatlich einzuplanen, um für zukünftige Reparaturen und Wartungsarbeiten gerüstet zu sein.

  3. Eigenheim und Betriebskosten: Häuser verursachen tendenziell höhere absolute Nebenkosten, weil alle laufenden Kosten – von der Heizung über Versicherungen bis zur Instandhaltung – vollständig von den Hausbesitzenden getragen werden. Dafür können sie viele dieser Kosten durch eigene Entscheidungen direkt beeinflussen.

    Hausgeldabrechnung in der Eigentumswohnung: In einer Wohnung übernimmt meist die Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) die Koordination gemeinschaftlicher Aufgaben, zum Beispiel Wartung, Reinigung oder Instandhaltungen am Gebäude. Wohnungseigentümer und -eigentümerinnen zahlen daher viele Nebenkosten über das Hausgeld, das Sie monatlich an die Eigentümergemeinschaft entrichten. Darin enthalten sind neben den klassischen Betriebskosten (Heizung, Wasser, Müllentsorgung) auch nicht umlagefähige Posten wie Instandhaltungsrücklagen oder Verwaltungsgebühren der Hausverwaltung. Zum Jahresende erhalten Sie von dieser eine Hausgeldabrechnung beziehungsweise Jahresabrechnung, in der alle angefallenen Kosten transparent aufgelistet sind – inklusive Ihres anteiligen Verbrauchs und Beitrags. Ihr individueller Einfluss auf diese Kosten ist meist begrenzt, da über viele Ausgaben die Eigentümerversammlung entscheidet.

    Wenn Sie vermieten:

    • Beim vermieteten Haus erstellen Sie die Betriebskostenabrechnung selbst und legen umlagefähige Kosten auf die Mietenden um. Für Reparaturen und Rücklagen haften Sie allein.
    • Bei der vermieteten Wohnung dient die Hausgeldabrechnung als Grundlage für Ihre Betriebskostenabrechnung gegenüber den Mietenden. Nicht alles, was Sie als Vermieter oder Vermieterin zahlen, ist auf Ihre Mietenden übertragbar.
  4. Das hängt von Wohnfläche, Lage und Zustand des Gebäudes ab. Im sogenannten Hausgeld enthalten sind oft:

    • Heizung und Warmwasser (zentral)
    • Müllabfuhr, Reinigung, Gartenpflege
    • Rücklagen für Instandhaltung
    • Verwaltungskosten

    Zusätzliche Kosten wie Strom oder Internet kommen separat hinzu.

  5. Beim Kauf selbst entstehen sogenannte Kaufnebenkosten, die einmalig neben dem Kaufpreis der Immobilie anfallen:

    • Grunderwerbsteuer (je nach Bundesland 3,5 bis 6,5 Prozent)
    • Notarkosten und Grundbuchgebühren (rund 1,5 bis 2 Prozent)
    • Maklerprovision (sofern beauftragt, meist 3 bis 7 Prozent)

    Diese Nebenkosten beim Hauskauf sind vom laufenden Unterhalt zu unterscheiden, der sich auf regelmäßig wiederkehrende Ausgaben wie Energie, Versicherungen und Instandhaltung bezieht.

  6. Es gibt viele Möglichkeiten, Ihre monatlichen Unterhaltskosten zu senken. Sie können dafür:

    • Heizung modernisieren
    • Fassade und Dach dämmen
    • Photovoltaik zur Eigenstromversorgung nutzen
    • energiesparende Haushaltsgeräte einsetzen
    • LED-Beleuchtung verwenden
    • Wartungskosten durch vorbeugende Instandhaltung senken
    • Versicherungstarife regelmäßig überprüfen
  7. Ja, teilweise. Sie können bestimmte haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerleistungen steuerlich geltend machen, wenn sie im selbst bewohnten Haus anfallen. Als Vermieterin oder Vermieter können Sie viele Nebenkosten als Werbungskosten in der Steuererklärung absetzen.

  8. Wenn Sie selbst im Haus wohnen, können Sie folgende Leistungen steuerlich absetzen:

    • Handwerkerleistungen (bis zu 20 % von maximal 6.000 Euro, also maximal 1.200 Euro Steuerermäßigung pro Jahr)
    • Haushaltsnahe Dienstleistungen, zum Beispiel Gartenpflege, Reinigung oder Winterdienst (bis zu 20 % von maximal 20.000 Euro, also bis zu 4.000 Euro Ermäßigung pro Jahr)

    Voraussetzung ist, dass Sie eine Rechnung erhalten haben und die Zahlung unbar erfolgt ist – also zum Beispiel per Überweisung.

    Für Vermieterinnen und Vermieter gilt etwas anderes:

    Dann zählen viele laufende Nebenkosten – etwa für Gebäudeversicherung, Wartung, Müllabfuhr, Grundsteuer oder Hausverwaltung – als Werbungskosten. Diese Kosten tragen Sie in der Anlage V (Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung) ein. Anders als bei selbst genutzten Immobilien wirken sie sich nicht als Steuerermäßigung, sondern direkt mindernd auf Ihre Mieteinnahmen aus.

  9. Selbstnutzende Eigentümerinnen und Eigentümer geben die absetzbaren Leistungen in der Steuererklärung in der Anlage „Haushaltsnahe Aufwendungen“ an. Dazu zählen haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerarbeiten am selbst genutzten Wohnhaus.

    Vermieterinnen und Vermieter tragen umlagefähige und nicht umlagefähige Nebenkosten in der Anlage V ein – als Werbungskosten.

Redakteur

Experte für die Themen Innovation & Digitalisierung und Immobilien

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