Wohnen im Alter: Altersgerechter Umbau, Renovieren und Sanieren

So machen Sie Ihre Immobilie startklar für mehr Wohnqualität 65+

Die Mehrheit der Deutschen möchte im Alter Zuhause wohnen bleiben. Das bedeutet: Die Immobilie muss den veränderten Bedürfnissen von Seniorinnen und Senioren angepasst werden. Lesen Sie, über welche Maßnahmen Sie nachdenken sollten und was bei der Finanzierung zu beachten ist.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Zum altersgerechten Umbau gehören der Abbau von Barrieren, Maßnahmen für mehr Wohnkomfort im Alter sowie Verbesserungen beim Einbruchschutz.
  • Finanzieren können Sie die Maßnahmen mit einem zinsgünstigen Kredit Ihrer Sparkasse.
  • Ihre Sparkasse kann Sie ggf. auch dabei unterstützen, eine staatliche Förderung bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu bekommen.
  • Aktuell sind die Fördermittel für den finanziellen Zuschuss im Bereich „Altersgerecht Umbauen“ allerdings erschöpft (Stand: Februar 2022). Der zinsgünstige KfW-Kredit kann weiterhin beantragt werden, ebenso die Förderungen zum Einbruchschutz.

 

Beispiele: Maßnahmen zum altersgerechten Umbau

Wie finanziere ich den altersgerechten Umbau?

Gibt es nun wieder einen Zuschuss, wenn ich beispielsweise einen Treppenlift  möchte? Kann ich einen geförderten Kredit bekommen? Auch fürs Nachrüsten der Haustür in Sachen Einbruchschutz? Zu welchen Konditionen kann ich finanzieren? Und was sollte ich beachten? Zum Abbau von Barrieren und Maßnahmen zu mehr Sicherheit stellen sich viele Fragen.

Lassen Sie sich gut beraten, bevor Sie mit dem altersgerechten Umbauen anfangen. Denn einen staatlichen Zuschuss oder ein besonders zinsgünstiges KfW-Darlehen können Sie in der Regel nur beantragen, wenn Sie noch nicht mit den Maßnahmen losgelegt haben. Insbesondere die staatlichen Zuschüsse sind außerdem häufig rasch ausgeschöpft. Beginnen Sie deshalb frühzeitig mit den Planungen. Die Umsetzung muss oft bestimmten Fachunternehmen übertragen werden, um ggf. in den Genuss von Förderungen zu kommen.

Nutzen Sie das Angebot Ihrer Sparkasse, Sie kostenlos und unverbindlich zur Finanzierung Ihres Umbaus zu beraten. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin und wir beantworten Ihre finanziellen Fragen zum altersgerechten Umbau.

Warum altersgerechter Umbau so wichtig ist

Viele Menschen wollen auch im Alter in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Obwohl aber schon jetzt jede fünfte Person älter als 65 Jahre ist, haben laut Statistischem Bundesamt 85 Prozent aller Seniorenhaushalte hierzulande keinen stufenlosen Zugang zur Wohnung. Neben Treppen können beispielsweise enge Eingangsbereiche, kleine Räume und Bäder ohne Haltegriffe und Stützmechanismen das tägliche Leben im Alter erschweren – oder im schlimmsten Fall zu Unfällen führen.

Altersgerechtes Umbauen umfasst Maßnahmen, die das Haus oder die Wohnung den Bedürfnissen von Seniorinnen und Senioren anpassen. Damit diese darin ggf. auch mit physischen Einschränkungen so selbstständig und komfortabel wie möglich leben können. Zusätzlich gehören Maßnahmen zu einem verbesserten Einbruchschutz zum altersgerechten Umbauen. Sie tragen dazu bei, dass sich ältere Menschen zu Hause weiterhin sicher fühlen können.

Was bedeutet das für mich und mein Zuhause?

Natürlich sollte altersgerechtes Umbauen auf die Bedürfnisse der Personen zugeschnitten sein, die in der jeweiligen Immobilie zu Hause sind. Ein Rollstuhlfahrer oder eine Rollstuhlfahrerin hat andere Ansprüche an eine barrierefreie Umgebung als jemand mit Schwerhörigkeit. In der Regel weiß man aber vorab nicht, in welcher Situation man sich im Alter befinden wird. Dann kann die folgende Checkliste dabei helfen, häufig bestehende Barrieren überhaupt erst zu erkennen. Welche Maßnahmen Sie dann ggf. tatsächlich umsetzen, um Barrieren in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung zu reduzieren oder den Einbruchschutz zu erhöhen, hängt von Ihnen ab.

Checkliste: Wohnen im Alter – Darauf sollten Sie Ihre Immobilie überprüfen

  • Sind die Wege zum Haus breit genug, dass sie ein Rollator oder Rollstuhl bequem passieren könnte?
  • Bilden Stufen um das Gebäude sowie im Innern möglicherweise Barrieren, die im Alltag unter Umständen schwer überwunden werden könnten? Wie ließen sich diese ggf. vermeiden oder zumindest einfacher passieren (zum Beispiel Aufzug, Treppenlift, Rampen, Handläufe an den Stufen)?
  • Ist der Hauseingang breit genug und lässt er sich leicht erreichen? Wie steht es um weitere Eingänge?
  • Sind die Räume groß genug, dass auch eine Person mit Rollator oder Rollstuhl Bewegungsfreiheit hat? Wenn nicht: Welche Wände ließen sich beispielsweise versetzen?
  • Gibt es Schwellen am Boden, die abgebaut werden könnten?
  • Ist die Dusche bodengleich? Lässt sie sich leicht erreichen?
  • Gibt es Haltegriffe oder Stützsysteme in der Dusche bzw. Badewanne sowie neben der Toilette (je nach Notwendigkeit eventuell auch ein Liftsystem)?
  • Ist die Beleuchtung hell genug?
  • Sind die Türgriffe gut erreichbar?
  • Sind bestimmte Smart-Home-Anwendungen sinnvoll, beispielsweise Rollläden, die automatisch schließen und öffnen, Heizung, die sich übers Smartphone steuern lässt, Lichter, die sich sprachgebunden ein- und ausschalten lassen etc.?
  • Gibt es einen Notruf-Knopf für medizinische Notfälle?
  • Wie steht es um den Einbruchschutz der Immobilie?

Tipp: Einen staatlichen Zuschuss oder ein besonders zinsgünstiges KfW-Darlehen können Sie in der Regel nur beantragen, wenn Sie noch nicht mit den Maßnahmen losgelegt haben. Insbesondere die staatlichen Zuschüsse sind außerdem häufig rasch ausgeschöpft. Beginnen Sie deshalb frühzeitig mit den Planungen.

Ablauf bei der Umsetzung von Maßnahmen zum altersgerechten Umbau

  1. Ausgangssituation analysieren und Maßnahmen festlegen: Wenn Sie sich unsicher sind, welche Maßnahmen an Ihrem Gebäude oder in Ihrer Wohnung besonders wichtig sind, können Sie bei einer Wohnberatungsstelle in Ihrer Nähe Unterstützung anfragen. Wenn es um Maßnahmen zum Einbruchschutz geht, unterstützen Sie die polizeilichen Beratungsstellen vor Ort. Holen Sie am besten mehrere Angebote von Fachunternehmen ein, um sich einen Überblick über die Preise der jeweiligen Maßnahmen zu verschaffen.
  2. Finanzierung planen und ggf. Zuschüsse beantragen: Ihr Sparkassen-Berater oder Ihre -Beraterin hilft Ihnen gern dabei, eine passende Finanzierung für Ihr Vorhaben zu finden. Dabei berücksichtigen wir ggf. auch staatliche Förderungen, sowohl in Form von Zuschüssen als auch geförderten Krediten. KfW-Kredite können Sie ggf. direkt über uns abschließen. Wir stellen gern den entsprechenden Antrag für Sie. Möglich ist unter Umständen auch die Kombination aus KfW-Kredit und Sparkassen-Kredit. Wir zeigen Ihnen gern die verschiedenen Optionen auf und finden die beste Lösung für Sie.
  3. Finanzierungszusage und Umsetzung: Nachdem Sie ggf. die Zusage für Ihre Förderung und den Kredit bekommen haben, müssen Sie in der Regel bei der KfW noch Ihre Identität nachweisen (Sie bekommen dafür eine genaue Anleitung). Beachten Sie, dass die Zusage für KfW-Zuschüsse nur eine begrenze Zeit lang gültig ist. Die Umbaumaßnahmen müssen durch entsprechende Fachunternehmen erfolgen, die Sie nun beauftragen können. Wichtig: Sie dürfen die Maßnahmen erst durchführen lassen, nachdem Sie die Zusage für die Förderungen haben! Laden Sie die Fachunternehmensbestätigung der KfW herunter. Lassen Sie sich darin nach der Umsetzung vom Unternehmen den fachgerechten Einbau aller durchgeführten Maßnahmen schriftlich bescheinigen.
  4. Nach der Umsetzung: Wenn Sie in Schritt 3 eine Zuschusszusage erhalten haben, können Sie im KfW-Zuschussportal die Gesamtkosten für das Vorhaben erfassen und die entsprechenden Rechnungen hochladen. Unter Umständen ist auch der Versand per Post möglich. Verschicken Sie jedoch bitte niemals die Originaldaten auf dem Postweg. Daraufhin wird Ihnen der Zuschuss ausgezahlt.

Häufige Fragen zum Wohnen im Alter:

Der Begriff fasst unterschiedliche Umbaumaßnahmen in Richtung altersgerechtes Haus zusammen. Ein altersgerechtes Haus ist möglichst barrierefrei, sodass sich Seniorinnen und Senioren darin so uneingeschränkt wie möglich bewegen sowie einen hohen Wohnkomfort und größtmögliche Sicherheit genießen können. Jedes Haus oder jede Wohnung kann so saniert werden, dass bestehende Barrieren zumindest reduziert werden. Zu den Maßnahmen gehören beispielsweise der Abbau von Schwellen, das Vermeiden von Stufen, die Verbreiterung von Eingängen, der Einbau von Haltegriffen und Stützmechanismen vor allem im Bad sowie Maßnahmen zum Einbruchschutz.

Grundsätzlich fördert die KfW den Abbau von Barrieren, bestimmte Maßnahmen für mehr Wohnkomfort im Alter sowie für einen besseren Einbruchschutz. Aktuell (Stand Februar 2022) sind die Fördermittel für den staatlichen Zuschuss im Bereich „Altersgerecht Umbauen“ erschöpft. Der zinsgünstige KfW-Kredit kann weiterhin beantragt werden, ebenso die Förderungen zum Einbruchschutz. Gern berät Sie Ihre Sparkasse zu den aktuellsten Entwicklungen und Möglichkeiten einer günstigen Finanzierung.

Wo man im Alter wohnen möchte, ist eine sehr persönliche und in der Regel auch emotionale Frage, die sich nicht rein aufgrund sachlicher Argumente und schon gar nicht pauschal beantworten lässt. Oft ist das Bauchgefühl entscheidend, denn es geht schließlich darum, wo man sich am wohlsten fühlt. Viele Seniorinnen und Senioren bevorzugen das eigene Zuhause und möchten ungern in eine neue Umgebung umziehen. Der Vorteil ist dann also emotionaler Natur. Oft spielt auch die Angst eine Rolle, durch den Umzug etwa in eine Wohnform mit Betreuung an Selbstständigkeit zu verlieren.

Ein weiterer Vorteil kann es sein, wenn Sie vor Ort bereits gute Kontakte haben. Sinkt die persönliche Mobilität, sind Menschen auf die Gemeinschaft in ihrer direkten Umgebung angewiesen. Freundinnen und Freunde sowie die bekannte Nachbarschaft für ein unbekanntes soziales Umfeld zurückzulassen, sollte daher gut überlegt werden. Andererseits kann etwa betreutes Wohnen auch die Chance auf neue Kontakte bieten.

Außerdem kennen sich ältere Personen oft im eigenen Zuhause bereits gut aus und finden sich dadurch besser zurecht. Unter Umständen können dadurch Unfallrisiken (etwa Sturz) geringer sein. Das gilt aber nicht in jedem Fall und hängt von der persönlichen Situation, der Wohnsituation sowie den jeweiligen Alternativen ab.

Eventuell spielen neben diesen Argumenten auch finanzielle Aspekte eine Rolle. Wohnen Sie als Eigentümerin oder Eigentümer in einer abbezahlten Immobilie – aber auch zur Miete – kann das je nach persönlicher Situation deutlich günstiger sein als der Umzug in betreutes Wohnen, eine Senioreneinrichtung oder ein Pflegeheim. Benötigen Sie allerdings häusliche Pflege, kann das wiederum unter Umständen extrem kostspielig werden.

Informieren Sie sich am besten frühzeitig. Wiegen Sie alle Optionen in Ruhe ab, sprechen Sie wenn möglich auch mit anderen Personen in einer ähnlichen Situation und entscheiden Sie dann, was für Sie persönlich am besten ist. Wenn Sie Ihr Zuhause umbauen wollen, um Barrieren zu reduzieren, den Wohnkomfort im Alter oder den Schutz vor Einbrechern zu erhöhen, beraten wir Sie gern zu möglichen Förderungen und Krediten.

Für den KfW-Kredit „Altersgerecht umbauen“ gilt die Grundvoraussetzung, dass die Umgestaltung Barrieren reduzieren, den Wohnkomfort im Alter oder den Einbruchschutz erhöhen muss. Dabei sind zahlreiche Maßnahmen förderfähig. Auch der Kauf einer bereits altersgerecht umgebauten Immobilie gehört dazu, wenn es sich um den Ersterwerb nach den Umbaumaßnahmen handelt. Dabei gibt es allerdings einiges zu beachten. Gern informieren wir Sie in Ihrer Sparkasse, ob Ihre geplante Maßnahme förderfähig ist – und welche weiteren Optionen Sie ggf. haben. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin.

Sie können den Antrag auf KfW-Förderung direkt bei Ihrer Sparkasse stellen. Wir beraten und unterstützen Sie gern dabei.

Bei der Förderung über den zinsgünstigen Kredit hängt der effektive Jahreszins unter anderem von der gewählten Laufzeit und Zinsbindung ab. Aktuell (Stand Februar 2022) können Sie im Annuitätendarlehen ab 0,7 Prozent effektivem Jahreszins finanzieren. Die Kredithöhe kann je Wohneinheit bis zu 50.000 Euro betragen. Die Auszahlung ist auf einmal oder in Teilbeträgen möglich.

Hinweis: Momentan können Sie für den altersgerechten Umbau nur die Förderung über den Kredit beantragen. Der finanzielle Zuschuss für Maßnahmen zur Barrierereduzierung für förderfähige Kosten bis 50.000 Euro je Wohneinheit kann derzeit nicht beantragt werden, weil die staatlichen Mittel dazu erschöpft sind (Stand Februar 2022). Gern informiert Sie Ihre Sparkasse zu den aktuellsten Entwicklungen.

Mehr Infos und Konditionen finden Sie bei Ihrer Sparkasse.

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