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Maklerin zeigt einem Paar eine leere Wohnung mit Holzfußboden und großem Fenster

Immobilienkauf mit oder ohne Makler und Maklerin?

Wer ein Haus oder eine Wohnung kaufen möchte, steht vor der Entscheidung: auf eigene Faust suchen oder auf einen Makler oder eine Maklerin setzen? Die einen möchten sich die Provision sparen, die anderen schätzen den Profisupport auf dem hart umkämpften Immobilienmarkt. Was ist für Sie die beste Wahl?

Das Wichtigste in Kürze:
  • Wenn Sie eine Immobilie mit Makler oder Maklerin kaufen, erhalten Sie einen besseren Überblick über den Markt, mehr Sicherheit und Unterstützung bei Verhandlung und Vertrag, müssen aber zusätzliche Kosten einplanen.

  • Der Kauf ohne Immobilienmakler oder -maklerin kann einen fünfstelligen Betrag einsparen, erfordert jedoch viel Recherche und birgt potenzielle Risiken.

  • Wer wenig Zeit hat oder zum ersten Mal eine Immobilie kauft, profitiert oft von einem guten Maklerservice. Wer sich auskennt und gründlich prüft, kann auch provisionsfrei kaufen.

Wohnung oder Haus kaufen: Die Vorteile einer Maklerin oder eines Immobilienmaklers

Ein professioneller Makler oder eine Maklerin begleitet Sie auf Wunsch von der Immobiliensuche bis zum finalen Kaufabschluss. Er oder sie sucht geeignete Objekte, führt Besichtigungen durch und besorgt und prüft wichtige Unterlagen. Wer selbst wenig Zeit investieren möchte oder sich auf dem Immobilienmarkt nicht auskennt, kann sehr von dieser Unterstützung profitieren.

Das sind die 3 größten Vorteile eines Maklerservices:

  • 1. Sie erhalten schneller Zugang zu passenden Immobilien.

    Führende Maklerservices erhalten oft Informationen über Verkaufsobjekte, die noch nicht online auf den gängigen Immobilienportalen gelistet sind. Manch attraktive Immobilie wird auch gar nicht öffentlich inseriert – besonders in Regionen mit hoher Nachfrage. Hier bietet ein Maklerbetrieb oft einen umfassenderen Zugang zu interessanten Objekten.

  • 2. Sie profitieren von Marktkenntnis und professionellen Preisverhandlungen.

    Maklerinnen und Makler kennen die lokalen Immobilienpreise und helfen, überteuerte Angebote zu vermeiden. Die Profis moderieren Preisverhandlungen und unterstützen Sie dabei, faire Konditionen auszuhandeln.

  • 3. Sie sparen Zeit und Aufwand und erhalten Sicherheit.

    Wer eine Immobilie kaufen möchte, muss viele Dinge gleichzeitig im Blick behalten: Grundbuchauszüge, Teilungserklärungen, Energieausweise und Bauunterlagen zum Beispiel. Ein professioneller Makler oder eine Maklerin organisiert alle wichtigen Dokumente und hilft, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen. Das spart Zeit und Nerven und sorgt dafür, dass Sie keine wichtigen Details übersehen.

  • Hinweis: Auch nach der Vertragsunterzeichnung bleibt noch einiges zu tun – etwa die Zahlung des Kaufpreises und die Grundbuchumschreibung. Ein Makler oder eine Maklerin begleitet Sie bis zur finalen Übergabe.

Nachteile eines Immobilienkaufs mit Maklerin und Makler

Trotz aller Vorteile gibt es auch Nachteile: Eine Maklerprovision  fällt an und kann je nach Region und Immobilienpreis mehrere Tausend Euro kosten. In Deutschland wird diese bei Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen zwischen der Käufer- und Verkäuferseite aufgeteilt. Außerdem führen Maklerinnen und Makler die Preisverhandlungen, sodass diese nicht mehr ausschließlich in Ihrer Hand liegen. Allerdings bringen sie Verhandlungsgeschick mit und können helfen, eine faire Einigung zu erzielen. Wer Erfahrung im Immobilienmarkt hat und sich selbst um alle Details kümmern kann, könnte den Kauf auch ohne Makler oder Maklerin bewältigen.

Wichtig: Nicht alle Maklerservices sind gleich. Die Qualität der Maklerdienstleistung hängt stark von der Erfahrung, der Marktkenntnis und dem Engagement der Maklerin oder des Maklers ab.

Die Vorteile eines Immobilienkaufs ohne Maklerin und Makler

Wenn Sie eine Immobilie provisionsfrei – von privat – kaufen möchten, müssen Sie die Suche und den gesamten Kaufprozess selbst übernehmen. Das spart Geld und gibt Ihnen die Möglichkeit, direkt mit der Verkäuferseite über den Kaufpreis zu verhandeln. Allerdings sollten sich Kaufinteressierte gut vorbereiten, um Fehler zu vermeiden und den Markt realistisch einzuschätzen.

Dies sind die 3 größten Vorteile eines Immobilienkaufs ohne Maklerunterstützung:

  1. Sie können gezielt nach provisionsfreien Immobilien suchen.

    Einige Verkäuferinnen und Verkäufer bieten ihre Immobilien direkt an, ohne selbst eine Maklerin oder einen Makler einzuschalten. Sie sind also nicht auf die Immobilien beschränkt, die Maklerservices in ihrem jeweiligen Portfolio anbieten. Provisionsfreie Angebote finden Sie auf den gängigen Immobilien-Plattformen, in Kleinanzeigen, in regionalen Zeitungen oder auch in Ihrem Bekanntenkreis. Persönliche Kontakte helfen oft, bevor Immobilien öffentlich angeboten werden. Sie können auch direkt bei Bauträgern oder Genossenschaften anfragen: Neubauten werden häufig direkt durch den Bauträger vermarktet.

  2. Sie behalten die volle Kontrolle.

    Sie entscheiden über jeden Schritt. Das beginnt bei der Auswahl der Immobilien und endet mit der finalen Vertragsunterzeichnung. Sie bestimmen, welche Immobilien Sie besichtigen, wie Sie Preisverhandlungen führen und wann Sie welche Unterlagen prüfen. Ein weiterer positiver Aspekt der Recherche in Eigenregie: Sie können direkt tiefer in die Details eintauchen und von vornherein prüfen, ob eine Immobilie wirklich zu Ihnen passt. Das betrifft nicht nur die Lage oder den Zustand des Hauses, sondern auch Aspekte wie Nachbarschaft, Infrastruktur und mögliche zukünftige Entwicklungen in der Region.

  3. Sie sparen die Maklerprovision.

    Ein großer Vorteil ist natürlich der finanzielle Aspekt. Wer keine Maklerin oder keinen Makler beauftragt, muss keine Maklercourtage zahlen – sofern er von privat kauft. Gerade bei hohen Immobilienpreisen bedeutet das schnell eine Ersparnis im fünfstelligen Bereich. Das gesparte Geld kann direkt in die Wohnung oder das Haus fließen, etwa für Modernisierungen oder die Einrichtung, oder einfach gespart bleiben.

Nachteile eines Immobilienkaufs ohne Immobilienmakler oder -maklerin

Kaufinteressierte müssen viel Eigeninitiative für die provisionsfreie Variante mitbringen. Die Recherche nach passenden Immobilien kostet Zeit und Mühe. Viele attraktive Objekte werden zudem nicht provisionsfrei angeboten, sondern direkt durch Makler oder Maklerinnen vermittelt. Ohne die Fachkenntnisse eines Maklers oder einer Maklerin kann es außerdem schwer sein, den Markt richtig einzuschätzen, einen fairen Kaufpreis auszuhandeln und alle erforderlichen Dokumente zu prüfen.

Tipp: Interessierte, die unsicher sind oder wenig Erfahrung haben, sollten sich Unterstützung holen, zum Beispiel durch eine rechtliche Beratung beim Kaufvertrag oder eine professionelle Immobilienbewertung. Alternativ können Sie sich im Rahmen der Finanzierung immer auch an ihre Sparkasse wenden.

Immobilienmakler beim Hauskauf: Pro & Contra im Überblick

Wann lohnt sich ein Maklervertrag?

Ein Maklerservice kann in bestimmten Situationen besonders vorteilhaft sein – unter anderem, wenn…

  • Sie zum ersten Mal eine Immobilie kaufen und wenig Erfahrung haben,
  • Sie in einer begehrten Region suchen, wo Immobilien schnell vergriffen sind,
  • Sie eine professionelle Einschätzung zur Preisgestaltung und zum Zustand der Immobilie benötigen,
  • Sie Sicherheit bei Vertragsprüfungen wünschen,
  • Sie keine Zeit für eine aufwendige Recherche haben
  • oder unsicher sind, worauf Sie beim Immobilienkauf achten müssen.

Wann lohnt sich der Kauf ohne Maklervertrag?

Die Variante ohne Maklerunterstützung ist besonders für Menschen geeignet, die sich gut auskennen, den Markt beobachten und Zeit in die Immobiliensuche investieren können. Wenn Sie bereit sind, Verhandlungen selbst zu führen, Unterlagen zu prüfen und den gesamten Kaufprozess eigenständig zu steuern, steht einem erfolgreichen Immobilienerwerb ohne Makler oder Maklerin nichts im Wege.

Maklerprovision sparen: 5 Tipps für Käuferinnen und Käufer, die in Eigenregie suchen

Den Immobilienmarkt analysieren und Preise vergleichen

Bevor Sie sich für eine Immobilie entscheiden, sollten Sie den Markt genau beobachten. Prüfen Sie, welche Objekte in Ihrer Wunschlage aktuell angeboten werden und vergleichen Sie die Preise. Achten Sie darauf, ob sich die Preise in der Region in den letzten Monaten verändert haben. Ein realistischer Vergleich hilft, überteuerte Angebote zu erkennen und ein faires Preisniveau einzuschätzen.

Wichtige Unterlagen prüfen

Beim Kauf einer Immobilie spielen verschiedene Dokumente eine entscheidende Rolle. Fordern Sie Unterlagen wie den Grundbuchauszug, die Teilungserklärung und den Energieausweis an. Der Grundbuchauszug zeigt, ob die Immobilie mit Schulden oder anderen Belastungen belegt ist. Die Teilungserklärung ist bei Eigentumswohnungen besonders wichtig, weil sie festlegt, welche Teile des Hauses zur Wohnung gehören. Der Energieausweis gibt Auskunft über die energetische Qualität der Immobilie und die zu erwartenden Heizkosten.

Den Zustand der Immobilie bewerten

Eine gründliche Besichtigung ist unverzichtbar. Prüfen Sie, ob es sichtbare Mängel gibt, beispielsweise feuchte Wände, Risse im Mauerwerk oder eine veraltete Heizungsanlage. Falls Sie unsicher sind, kann es sinnvoll sein, eine Gutachterin oder einen Gutachter hinzuzuziehen. Diese Fachpersonen erkennen mögliche Schäden oder Sanierungsbedarf, der auf den ersten Blick nicht auffällt. So lassen sich unerwartete Kosten nach dem Kauf vermeiden.

Eine Strategie für die Preisverhandlung entwickeln

Der Kaufpreis einer Immobilie ist manchmal verhandelbar. Informieren Sie sich im Vorfeld über vergleichbare Objekte, um eine realistische Grundlage für Ihre Preisvorstellung zu haben. Argumentieren Sie sachlich und weisen Sie auf eventuelle Mängel oder anstehende Sanierungen hin, um einen besseren Preis zu erzielen. Bereiten Sie sich darauf vor, dass auch die Verkäuferseite ihre eigenen Vorstellungen hat.

Den Kaufvertrag genau durchlesen

Sobald Sie sich für eine Immobilie entschieden haben, erhalten Sie den Kaufvertragsentwurf vom Notariat. Nehmen Sie sich Zeit, den Vertrag sorgfältig zu prüfen. Achten Sie auf Details wie Zahlungsmodalitäten, Mängelhinweise oder mögliche Sondervereinbarungen. Falls Sie rechtliche Fragen haben, kann eine Fachperson wie eine Anwältin oder ein Anwalt für Immobilienrecht helfen, den Vertrag sicher zu bewerten.

Aus der Maklerpraxis: Was leistet der Sparkassen-Maklerverbund?

Um Ihnen die persönliche Entscheidung zwischen einem Kauf mit oder ohne Maklerunterstützung einfacher zu machen, haben wir mit Markus Deutscher, Bereichsleiter Immobilien bei der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, gesprochen. Er blickt auf mehr als 30 Jahre Erfahrung rund um die erfolgreiche Immobilienvermittlung und den Immobilienkauf zurück.

Expertentipps von

Markus Deutscher

Markus Deutscher, Bereichsleiter Immobilien bei der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, begleitet Kaufinteressierte sowie Eigentümerinnen und Eigentümer bei allen Fragen rund um die Immobilienvermittlung. Als Immobilienökonom ist er seit 1995 im Immobiliensegment der Sparkassen tätig.

  • Herr Deutscher, einige Kaufinteressierte suchen selbst nach einer Immobilie, um sich die Maklerkosten zu sparen. Welche Fallstricke gibt es dabei, und welche Vorteile bietet eine Maklerin oder einen Makler der Sparkassen?

    Die wichtigste Frage, die sich dabei stellt, ist: Kann eine Privatperson einschätzen, ob ein Kaufpreis für zum Beispiel eine Eigentumswohnung angemessen ist? Dafür ist es erforderlich, Unterlagen wie den Grundbuchauszug, die Baupläne, den Energieausweis, die Teilungserklärung, die Baugenehmigung sowie potenzielle Nachträge, die Wirtschaftspläne und die Protokolle der Eigentümerversammlung – zu beschaffen, einzusehen und auch bewerten zu können. Nur mit all diesen Informationen ist es möglich, einen Gesamtüberblick für eine solide Entscheidung zu bekommen.

    Genau hier beginnt der umfassende Maklerservice der Sparkassen, stellt all diese wichtigen Unterlagen im Vorfeld zur Verfügung und gibt Hinweise zu den energetischen Modernisierungsmaßnahmen, die bei der Immobilie künftig zu erwarten sind – von der späteren Unterstützung bei den Finanzierungsoptionen mal ganz abgesehen.

    Und vergessen wir auch das Thema Kaufvertrag nicht. Das ist ja in der Regel ein recht komplexes Werk von etwa 18 Seiten, welches Sie nicht unterschätzen sollten. Viele sehen die Verantwortung für den Kaufvertrag bei der Notarin oder dem Notar. Das stimmt auch in formeller Hinsicht, aber eine Notarin oder ein Notar verhandelt dabei keine Interessen der Vertragsparteien. Sparkassen-Maklerinnen und Makler hingegen übernehmen die Vorbereitung des Kaufvertrags und stellen sicher, dass er rechtlich zwischen beiden Seiten ausgeglichen ist.

  • Je höher der Kaufpreis, desto lukrativer ist ja die Vermittlung für Maklerinnen und Makler. Inwiefern unterstützt ein guter Makler oder eine Maklerin trotzdem dabei, einen angemessenen Kaufpreis zu finden?

    Seit Dezember 2021 gibt es den sogenannten Halbteilungsgrundsatz in Deutschland. Die Verkäufer- und Käuferseite bezahlt also die Maklerprovision in der Regel zu gleichen Teilen. Das hat zur Folge, dass Maklerinnen und Makler, zwischen beiden Parteien fair zu vermitteln – ähnlich wie ein Mediator oder eine Mediatorin.

    Zu unserem Handwerkszeug und unserem Selbstverständnis bei den Sparkassen gehört es dabei, einen angemessenen, marktgerechten Kaufpreis für beide Seiten zu ermitteln und die Kaufgespräche zu moderieren. Die Verkäuferseite wünscht sich den höchstmöglichen Preis, die Käuferseite möchte möglichst wenig bezahlen. Der Maklerservice hat dann die Aufgabe, diese gegensätzlichen Interessen zusammenzubringen. Beide Parteien am Ende mit dem ermittelten Kaufpreis zufrieden zu stellen, darin liegt eine der Schlüsselkompetenzen eines guten Maklers oder einer guten Maklerin.

  • Gerade in angespannten Märkten ist es schwer, geeignete Objekte zu finden. Hat der Maklerverbund der Sparkassen einen besonderen Mehrwert bei der Immobiliensuche?

    Man sagt immer recht makaber: Scheidung und Tod ist des Maklers Brot. Diese Anlässe markieren tatsächlich die beiden größten Verkaufstreiber im Immobilienbestand – wenn zum Beispiel das Haus der verstorbenen Eltern verkauft wird, oder sich Paare trennen und die gemeinsam genutzte Immobilie aufgeben. Durch den hohen Privatkundenanteil der Sparkassen und das regionale Filialsystem, sind die Sparkassen sehr nah an Kundinnen und Kunden und damit auch an derartigen Lebensereignissen.

    Im Klartext bedeutet das: Wir Sparkassen-Maklerinnen und -Makler erhalten bereits sehr frühzeitig Informationen zu geplanten Verkäufen und werden mit hochwertigen Immobilienangeboten beauftragt. Kaufinteressierte, die die Immobiliensuche der Sparkasse nutzen und das Portfolio ihrer Region durchforsten, können diese Objekte folglich oft mit einem gewissen zeitlichen Vorsprung im Vergleich zu anderen Onlineportalen entdecken. Es kann ein entscheidender Vorteil sein, attraktive Immobilien frühzeitig zu finden.

    Zudem bieten wir auch die Möglichkeit, ein konkretes Objektgesuch an uns zu richten. Interessierte, die sich bei der Sparkasse auf diese Weise für Ihre Suche registrieren, werden priorisiert mit passenden, neu verfügbaren Immobilien bedient. In dem Zuge lässt sich auch gleich der Finanzierungsrahmen abklären. Denn mit einer Finanzierungszusage der Sparkasse in der Tasche fallen letztlich auch Verhandlungsgespräche leichter, weil Kundinnen und Kunden ihre Kaufentscheidungen schneller treffen können.

  • Können Sie aus Ihrer Praxis Beispiele nennen, bei denen Sie Immobilieninteressierte vor falschen Entscheidungen bewahren konnten?

    Da gibt es viele Beispiele. Oft werden bei Kapitalanlageobjekten feste Finanzierungspartner eingebunden, die alle Finanzierungen übernehmen, ohne dass sie noch einmal gesondert einen Dialog mit dem Kunden oder der Kundin führen. Das kann hochriskant sein, weil Immobilienkäufe auf diese Art ungeprüft durchgewunken werden. Deshalb sagen wir immer: Kaufe niemals etwas, das du nicht gesehen und geprüft hast. In Hochglanzprospekten von Bauprojekten stehen viele schöne Dinge, die Realität kann mitunter ganz anders aussehen – besonders, wenn Projekte nicht solide durchfinanziert sind.

    Wir haben immer wieder Gespräche, in denen wir Kundinnen und Kunden nach Sichten der Unterlagen sagen müssen, dass wir nicht den Eindruck haben, die Investition in diese spezifische Immobilie wäre sinnvoll. Ich empfehle daher unbedingt, sich bei der Sparkasse im Rahmen der Finanzierung eine Zweitmeinung einzuholen. Wir begleiten keine Finanzierung, wenn eine Immobilie völlig überteuert ist oder keine erwartbare Miete abwerfen wird. Das ist eine solide Unterstützung für Käuferinnen und Käufer.

  • Wie bewerten Sie aktuell die Lage auf dem Immobilienmarkt? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für Käuferinnen und Käufer?

    Bezogen auf den Preisrückgang in 2022 und 2023 hat sich die Lage am Immobilienmarkt im Laufe des letzten Jahres verbessert. Im zweiten Halbjahr 2024 haben wir deutlich gespürt, dass die Kaufnachfrage steigt. Die Preise entwickeln sich daher wieder leicht nach oben, auch jetzt, Anfang 2025. Gleichzeitig hat sich das Angebot an guten Immobilien weiter reduziert. Vor allem in Ballungsräumen stehen einfach zu wenig Wohnimmobilien zur Verfügung. Wir haben hier eine viel zu geringe Neubautätigkeit.

    Ganz deutlich ablesen lässt sich dieser Negativ-Trend an den Baugenehmigungszahlen. Diese geben ja als früher Indikator Aufschluss darüber, was in 4 bis 5 Jahren tatsächlich am Markt gebaut sein wird. In den Jahren 2022, 2023 und 2024 sind die Zahlen erteilter Baugenehmigungen deutlich zurückgegangen. Die Auswirkungen dieser fehlenden Neubautätigkeit kommen dann 2026, 2027 und 2028 noch viel stärker zum Tragen als heute.

    Speziell Mietwohnraum wird dadurch immer knapper, mit entsprechenden Folgen für die ohnehin schon schubhaft gestiegenen Mietpreise. Der Mietwohnungsmarkt und der Eigentumswohnungsmarkt korrelieren miteinander. Wer es sich heute leisten kann oder bereit ist, zum Beispiel beim Thema Urlaub und Reisen etwas Budget dafür einzusparen, sollte daher unbedingt in die eigene Immobilie investieren – in die mietfreie Altersvorsorge.

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Auf Wohnungssuche: Lohnt sich die Maklerprovision für Sie?

Ob mit oder ohne Maklerhilfe – beide Wege haben Vor- und Nachteile beim Immobilienkauf. Wer gut vernetzt ist, sich mit Immobilienpreisen auskennt, den bürokratischen Aufwand nicht scheut und Zeit in die Recherche investieren möchte, kann auch provisionsfrei erfolgreich kaufen. Besonders in stark nachgefragten Regionen oder für unerfahrene Kaufinteressierte lohnt sich ein Maklerservice aber häufig. Überlegen Sie, welche Option am besten zu Ihrer Situation passt.

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Die wichtigsten Fragen zum Maklerservice

Ein Makler oder eine Maklerin kennt den Markt genau und hilft Ihnen, den Kaufpreis realistisch einzuschätzen. Sie bekommen Zugang zu Immobilien, die oft nicht öffentlich inseriert werden. Zudem begleitet Sie eine Fachperson durch den gesamten Kaufprozess, prüft Unterlagen, klärt offene Fragen und unterstützt Sie bei der Verhandlung. Besonders wichtig ist die professionelle Unterstützung: Ein Makler oder eine Maklerin sorgt dafür, dass alle Dokumente vollständig sind und der Kaufvertrag keine Fallstricke enthält.

Der größte Vorteil ist die Ersparnis der Maklerprovision beim Hauskauf, die je nach Region mehrere Tausend Euro betragen kann. Außerdem haben Sie die volle Kontrolle über den gesamten Kaufprozess. Sie entscheiden, welche Immobilien Sie besichtigen, wie Sie verhandeln und wann Sie ein Angebot abgeben. Das kann Ihnen helfen, direkter mit der Verkäuferseite zu kommunizieren und möglicherweise bessere Konditionen auszuhandeln.

Neben den zusätzlichen Kosten für die Maklerprovision kann der Kaufpreis weniger flexibel sein. Ein Makler oder eine Maklerin vermittelt zwischen beiden Parteien und bemüht sich um eine faire Einigung, doch das bedeutet nicht immer, dass Sie den bestmöglichen Preis erzielen. Außerdem hängt die Qualität des Services stark von der Erfahrung und dem Engagement der Maklerin oder des Maklers ab. Nicht jeder Maklerservice bietet den gleichen Mehrwert.

Ohne fachkundige Unterstützung tragen Sie das Risiko, eine Immobilie zu einem überhöhten Preis zu kaufen oder wichtige Dokumente zu übersehen. Sie müssen sich selbst um alle rechtlichen und organisatorischen Schritte kümmern, etwa das Grundbuch oder die Baugenehmigungen prüfen. Mängel an der Immobilie können Ihnen womöglich erst nach dem Kauf auffallen. Wer keine Erfahrung hat oder wenig Zeit investieren kann, sollte sich überlegen, ob der Kauf ohne Maklerunterstützung wirklich sinnvoll ist.

Es gibt verschiedene Wege, Immobilien direkt von der Verkäuferseite zu erwerben. Online- Immobilienportale oder Ebay Kleinanzeigen enthalten viele private Angebote. Regionale Tageszeitungen veröffentlichen oft Anzeigen von Eigentümerinnen und Eigentümern, die ihre Immobilie ohne Maklerservice verkaufen. Auch persönliche Kontakte können hilfreich sein. Zudem bieten einige Bauträger Neubauwohnungen direkt an.

Ohne Maklerservice sind Sie für die komplette Suche, Bewertung und Abwicklung verantwortlich. Sie müssen den Markt beobachten, passende Immobilien finden und Besichtigungstermine vereinbaren. Zudem prüfen Sie alle relevanten Dokumente, etwa den Grundbuchauszug, den Energieausweis und die Teilungserklärung. Vor der Kaufentscheidung sollten Sie den Zustand der Immobilie genau untersuchen oder eine Fachperson hinzuziehen. Auch der Kaufvertrag sollte geprüft werden, bevor Sie ihn unterzeichnen.

Vergleichen Sie ähnliche Immobilien in der Umgebung, um eine realistische Preisvorstellung zu bekommen. Immobilienportale bieten oft eine erste Orientierung. Noch genauer wird es mit einem unabhängigen Gutachten. Ein Sachverständigenbüro kann die Immobilie professionell bewerten und versteckte Mängel aufdecken.

Bevor Sie kaufen, sollten Sie alle rechtlichen Rahmenbedingungen prüfen. Der Grundbuchauszug gibt Auskunft über Eigentumsverhältnisse und mögliche Verpflichtungen wie Wegerechte. Das Baulastenverzeichnis zeigt, ob Baulasten bestehen. Auch der Energieausweis ist wichtig, da er Aufschluss über den energetischen Zustand der Immobilie gibt. Im Kaufvertrag müssen alle Vereinbarungen klar geregelt sein. Wer eine umfassende Prüfung wünscht, sollte zusätzlich eine Fachanwältin oder einen Fachanwalt für Immobilienrecht sowie gegebenenfalls Gutachterinnen oder Gutachter hinzuziehen.

Informieren Sie sich über aktuelle Marktpreise und bereiten Sie Argumente vor. Zeigen Sie mögliche Mängel auf oder weisen Sie auf Modernisierungsbedarf hin. Bleiben Sie sachlich, aber bestimmt. Wenn Sie eine Finanzierungszusage haben, können Sie das als Vorteil nutzen. Verkäuferinnen und Verkäufer bevorzugen oft Interessierte, die schnell und sicher kaufen können.

Redakteur

Experte für die Themen Innovation & Digitalisierung und Immobilien
Vogelperspektive einer Maklerin mit drei Immobilienintressenten. Sie steht in offener und moderner Wohnung und gestikuliert.

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Wer zahlt den Makler? Wenn das Bestellerprinzip gilt, zahlt der Auftraggeber. Ob dieses gilt, hängt allerdings unter anderem davon ab, ob ein Miet- oder ein Kaufvertrag zustande kommt. Bei Letzterem gibt es weitere Optionen.