Zum Inhalt springen

Elektromobilität gewinnt weiter an Fahrt und mit ihr wächst die Nachfrage nach der Ladeinfrastruktur zuhause. Wenn Sie ein Elektroauto besitzen oder eines anschaffen möchten, lohnt sich eine private Wallbox: Mit ihr laden Sie flexibler und oft günstiger als an öffentlichen Säulen. Doch wie klappt der Einbau? In diesem Ratgeber begleiten wir Sie Schritt für Schritt, von der ersten Überlegung bis zum Ladepunkt.

Das Wichtigste in Kürze:
  • Sie dürfen eine Ladesäule für E-Autos grundsätzlich am privaten Stellplatz, in der Garage oder im Carport installieren – vorausgesetzt, Stromanschluss und Netzanschluss sind entsprechend ausgelegt. Haushaltssteckdosen sind keine Dauerlösung fürs E-Auto!

  • Eine Wallbox kostet inklusive Einbau meist zwischen 1.200 und 2.500 Euro. Einige Bundesländer, Kommunen oder Stromversorger fördern den Einbau.

  • In einer Eigentümergemeinschaft müssen Sie die Maßnahme anmelden, haben aber ein gesetzliches Anrecht.

Warum eine eigene Ladestation am Haus sinnvoll ist

Eine eigene E-Ladestation auf dem Grundstück bringt Ihnen viele Vorteile. Sie können Ihre Elektroautos jederzeit laden – bequem, zum privaten Stromtarif und unabhängig von der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Gerade bei regelmäßigem Fahrbedarf sparen Sie damit nicht nur Zeit, sondern oft auch Geld.

E-Auto an der Haushaltssteckdose? Besser nicht!

Ein E‑Auto über die normale Schuko-Steckdose zu laden klingt einfach, ist aber auf Dauer unsicher und nicht empfehlenswert. Die Haushaltssteckdose ist technisch nicht auf die dauerhafte Belastung ausgelegt. Es kann zu Überhitzung und im schlimmsten Fall sogar zu Bränden kommen. Eine Wallbox hingegen wurde genau für diesen Zweck entwickelt. Sie lädt Ihr Elektroauto kontrolliert, schnell und zuverlässig und passt sich intelligent dem Stromnetz an.

Die wichtigsten Unterschiede im Überblick:

Haushaltssteckdose
Wallbox
Ladeleistung
ca. 2,3 kW
meist 11 oder 22 kW
Ladezeit
ca. 20–24 Stunden
ca. 4–6 Stunden
Sicherheit
gering (Überhitzung)
hoch (mit Schutztechnik)
Genehmigung
keine
bis 11 kW Anmeldung, darüber Genehmigung
Effizienz
niedriger Wirkungsgrad
optimierte Steuerung

Auf lange Sicht Geld sparen: Was kostet das Laden zuhause?

Eine private Ladeinfrastruktur verursacht zwar zunächst Kosten, doch sie zahlt sich langfristig aus. Denn Sie laden Elektroautos zuhause oft günstiger als an öffentlichen Säulen. Beim Ladevorgang über die eigene Wallbox zahlen Sie den Strompreis Ihres Anbieters. Dieser liegt Mitte 2025 meist zwischen 25 und 35 Cent pro Kilowattstunde. Ein E‑Auto mit beispielsweise 50 kWh Batteriekapazität kostet so bei 30 Cent pro kWh rund 15 Euro je Vollladung. Damit kommen Sie – je nach Modell – oft über 300 Kilometer weit.

Seit Anfang 2025 bieten viele Energieversorger zudem dynamische Stromtarife an. Diese orientieren sich an den aktuellen Börsenstrompreisen und machen das Laden zu bestimmten Tageszeiten besonders günstig, etwa nachts oder bei hoher Einspeisung von Wind- und Solarstrom. In Kombination mit einer steuerbaren Ladestation und einem Smart Meter (digitaler Stromzähler) können Sie so gezielt Stromkosten senken, ohne auf Komfort zu verzichten.

Zudem lassen sich viele Wallboxen mit Solarstrom koppeln. Wenn Sie bereits eine Photovoltaikanlage besitzen oder planen, laden Sie Ihr Auto ganz oder teilweise mit selbst erzeugtem Strom – und machen sich noch unabhängiger von Preisschwankungen im Netz.

Vorteile einer privaten Ladestation im Alltag:

  • Sie laden bequem über Nacht oder während Sie zu Hause sind.
  • Sie vermeiden Wartezeiten und spontane Umwege zur nächsten Ladesäule.
  • Sie behalten die Kontrolle über Ihre Ladedaten und Stromkosten.

Wenn Sie E‑Mobilität optimal in Ihren Alltag integrieren wollen, führt kaum ein Weg an einer eigenen Wallbox vorbei. Besonders dann, wenn Sie unabhängig, sicher und möglichst günstig laden möchten.

Was kostet eine E-Ladestation – und welche Förderung lohnt sich?

Eine eigene Ladestation ist eine Investition. Die genauen Gesamtkosten hängen davon ab, welche Wallbox Sie wählen, wie aufwendig die Installation ist, ob Sie Förderprogramme nutzen können und ob Sie bereits eine passende Strominfrastruktur am Haus haben. Ihre Immobilie muss technisch in der Lage sein, eine Wallbox sicher und vorschriftsgemäß zu versorgen – mit eigenem Stromkreis, richtiger Absicherung, passender Verkabelung und bei Bedarf digitaler Anbindung.

Was Sie für Gerät und Einbau einplanen sollten

Die meisten Wallboxen für den privaten Bereich liegen preislich zwischen 500 und 1.500 Euro. Die Unterschiede ergeben sich vor allem durch Ausstattung, Ladeleistung und Hersteller. Die reinen Montagekosten liegen meist zwischen 400 und 1.000 Euro, abhängig von der Kabelführung, der Entfernung zum Sicherungskasten und eventuell nötiger Zusatzarbeiten (wie Wanddurchbrüche oder eine Erdverlegung der Kabel, damit keine Stolperfallen entstehen).

Je nach Standort und Installationsweg sollten Sie insgesamt also mit 1.200 bis 2.500 Euro rechnen.

Typische Kostenfaktoren im Überblick:

Baustein
Preis (circa)
Wallbox 11 kW
500 bis 1.200 Euro
Montage durch Fachbetrieb
400 bis 1.000 Euro
Zusatzarbeiten (z. B. Kabel verlegen)
300 bis 800 Euro
Anmeldung beim Netzbetreiber
meist inkl.; 50–150 Euro

Sonderfälle können den Preis erhöhen, zum Beispiel:

  • Verlegung über längere Strecken (mehr als 10 Meter)
  • kein separater Stromkreis vorhanden
  • alter Sicherungskasten muss modernisiert werden
  • Lastmanagement bei mehreren Ladepunkten erforderlich

Tipp: Holen Sie frühzeitig Angebote bei zertifizierten Elektrofachbetrieben ein und besprechen Sie im Vorfeld, welche Leistungen im Preis enthalten sind. Die Fachkräfte können nicht nur den Aufwand realistisch einschätzen, sondern auch die Anmeldung beim Netzbetreiber übernehmen.

Diese Förderungen können Sie nutzen

Zwar gibt es aktuell kein aktives bundesweites Förderprogramm, doch viele Städte, Kommunen und Energieversorger bieten weiterhin Zuschüsse für Wallboxen an.

Einige Beispiele für regionale Förderungen (Stand August 2025):

Ort / Bundesland
Förderung
Bedingungen
Nordrhein-Westfalen
bis zu 1.500 Euro je Ladepunkt
nur für Privatpersonen, Nachweis erforderlich
München
bis zu 40 % der Anschaffungs-Nettokosten
Kombination mit Photovoltaik möglich
Düsseldorf
bis zu 2.000 Euro Zuschuss
Photovoltaik oder Ökostrom in Verbindung mit einem E-Auto nötig
Limburg, Mainz, Konstanz, Castrop-Rauxel, Frankfurt/Oder
pauschale Zuschüsse 150–500 Euro
häufig begrenzte Antragszeiträume
Stadtwerke (diverse)
bis zu 500 Euro
meist bei Stromvertragsabschluss

Voraussetzungen: Was Sie bei der Planung einer Wallbox beachten sollten

Wenn Sie alleiniger Eigentümer oder alleinige Eigentümerin eines Einfamilienhauses sind, dürfen Sie Ihre Wallbox in der Regel problemlos installieren lassen. Eine Genehmigung brauchen Sie dafür meist nicht. Anders sieht es bei Eigentümergemeinschaften oder Mietverhältnissen aus. Bevor Sie von Ihrer Wallbox profitieren können, ist also ein Blick auf die baulichen, technischen und rechtlichen Voraussetzungen notwendig.

  • Wo darf die Wallbox montiert werden?

    Am einfachsten ist der Einbau auf dem eigenen Grundstück. Typische Orte sind Carports, Garagen und Außenstellplätze in Hausnähe. Der Installationsweg zum Stromanschluss sollte möglichst kurz sein. Der Ladepunkt braucht zudem einen wettergeschützten Platz oder ein Gerät und Ladekabel mit entsprechender Schutzklasse.

  • Technische Anforderungen im Überblick

    Bevor Sie loslegen, sollten Sie prüfen (lassen), ob Ihr Stromanschluss für die geplante Ladeleistung ausreicht. Auch die Absicherung des Stromkreises spielt eine Rolle. Ein Elektrofachbetrieb hilft bei der Vorbereitung.

    Wichtige Punkte:

    • Anschlussleistung: 11 kW sind in der Regel ausreichend und können meist ohne Genehmigung installiert werden (nur meldepflichtig).
    • Absicherung: Der Stromkreis muss passend abgesichert sein, oft ist ein separater Leitungsschutzschalter erforderlich.
    • FI-Schutzschalter: Für jede Wallbox ist ein eigener Fehlerstrom-Schutzschalter (FI Typ A-EV oder Typ B) vorgeschrieben.
    • Lastmanagement: Bei mehreren Ladepunkten oder gleichzeitiger Nutzung kann ein Lastmanagement nötig sein, etwa bei Doppelcarports oder Mehrfamilienhäusern.
    • Smart Meter und Steuerbarkeit: Paragraf 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) schreibt vor, dass neue Wallboxen regelbar sein müssen. Ihr Gerät benötigt also eine digitale Schnittstelle (Modbus, LAN) für den Netzbetreiber. Wenn Sie von dynamischen Stromtarifen profitieren möchten, brauchen Sie neben der steuerbaren Wallbox zudem einen digitalen Stromzähler (Smart Meter). Ihr Installationsbetrieb kennt die Vorgaben.  Bevor Sie loslegen, sollten Sie prüfen (lassen), ob Ihr Stromanschluss für die geplante Ladeleistung ausreicht. Auch die Absicherung des Stromkreises spielt eine Rolle. Ein Elektrofachbetrieb hilft bei der Vorbereitung.

E-Auto laden: Was bei Eigentümergemeinschaften und Mietverhältnissen gilt

Nicht jeder wohnt im Eigenheim. Gerade in Mehrfamilienhäusern oder bei vermieteten Objekten stellt sich die Frage: Darf ich überhaupt eine Wallbox installieren? Die Antwort lautet: Ja – mit Einschränkungen.

  • Eigentumswohnung: Mitbestimmung, aber kein Veto

    Wenn Sie Teil einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) sind, dürfen Sie grundsätzlich eine Lademöglichkeit beantragen. Das gilt auch dann, wenn andere Miteigentümerinnen oder Miteigentümer Bedenken haben.

    Seit der Reform des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG) im Jahr 2020 heißt es in Paragraf 20 Abs. 2 WEG: „Jede Wohnungseigentümerin und jeder Wohnungseigentümer kann angemessene bauliche Veränderungen verlangen, die dem Laden elektrisch betriebener Fahrzeuge dienen.”

    Das bedeutet:

    • Eigentümerinnen und Eigentümer in einer WEG haben das Recht, eine Lademöglichkeit zu verlangen.
    • Eine Zustimmung durch die Eigentümergemeinschaft ist erforderlich, darf jedoch nur aus sachlichen Gründen verweigert werden.
  • Wer zahlt was in der Gemeinschaft?

    Grundsätzlich gilt: Wer die Wallbox einbauen lässt, trägt auch die Kosten. Das betrifft:

    • Anschaffung und Einbau der Ladeinfrastruktur
    • mögliche Umbauten im Gemeinschaftseigentum (zum Beispiel Stromanschluss in der Tiefgarage)
    • Wartung, Betrieb, Rückbau (falls nötig)

    Wenn mehrere Parteien eine gemeinsame Lösung umsetzen wollen – etwa ein Lastmanagementsystem oder mehrere Ladepunkte – sollten alle Beteiligten die Kosten anteilig tragen. Solche Vorhaben brauchen mehr Abstimmung, bringen aber langfristig Vorteile für die gesamte Hausgemeinschaft.

Mit Zustimmung zum Anschluss
Als Mieterin oder Mieter eine Wallbox beantragen

Auch Mietende dürfen seit 2020 grundsätzlich eine Lademöglichkeit verlangen. Sie müssen aber vorher die Zustimmung der Vermieterin oder des Vermieters einholen. Diese dürfen das Vorhaben nicht ohne sachlichen Grund ablehnen, können aber Bedingungen stellen, zum Beispiel:

  • Einbau durch ein zertifiziertes Fachunternehmen
  • Rückbau bei Auszug
  • Abschluss einer Zusatzversicherung

Wichtig: Die Installation darf keine baulichen Schäden verursachen und muss rechtlich sowie technisch zulässig sein. Auch die Zustimmung der Eigentümergemeinschaft kann nötig sein, wenn die Wallbox im Gemeinschaftseigentum hängt.

Wallbox installieren: So läuft der Einbau ab

Die Installation einer Wallbox will gut geplant sein. Mit einem zertifizierten Elektrofachbetrieb an Ihrer Seite geht es meist schnell, reibungslos und sicher. Von der Anfrage bis zur Inbetriebnahme vergehen in der Regel 2 bis 4 Wochen, je nach Verfügbarkeit und Aufwand.

In fünf Schritten zur einsatzbereiten Wallbox

  1. Vor-Ort-Termin vereinbaren

    Ein Elektrofachbetrieb prüft, ob der Anschluss geeignet ist, wo die Wallbox hängen soll und wie aufwendig die Verkabelung wird.

  2. Angebot einholen und vergleichen

    Lassen Sie sich ein verbindliches Angebot machen, inklusive Material, Einbau, Anmeldung beim Netzbetreiber und eventuellen Erdarbeiten.

  3. Wallbox bestellen und Lieferung abstimmen

    Viele Handwerksbetriebe liefern die Wallbox mit. Alternativ kaufen Sie selbst ein Gerät – aber achten Sie auf die technische Kompatibilität.

  4. Montage und Anschluss

    Die Fachkraft montiert die Wallbox, verlegt Kabel, installiert Sicherungen und meldet die Anlage beim Netzbetreiber an.

  5. Inbetriebnahme und Testlauf

    Am Ende prüft der Fachbetrieb alle Funktionen. Sie erhalten eine Einweisung und können direkt mit dem Laden starten.

Unabhängig Strom tanken – Ladestation direkt vor Ihrer Haustür

Private Ladeinfrastruktur ist keine Notlösung für fehlende öffentliche Ladesäulen – sondern ein selbstbestimmter Schritt in eine mobilere, flexiblere Zukunft. Mit der eigenen Wallbox bauen Sie aktiv an einer Wohnsituation mit mehr Komfort, mehr Kontrolle über Energieflüsse und der Option, von dynamischen Stromtarifen, einer eigenen Solaranlage und einem smarteren Zuhause zu profitieren.

Wir beraten Sie gern!

Mehr Wohnqualität nach Plan: Ihre Sparkasse unterstützt Sie dabei, Ihr Zuhause komfortabler und sicherer zu machen.
Zu meiner Sparkasse

Die wichtigsten Fragen zu Wallbox und E-Auto

  1. Ja, Sie können E-Autos zuhause laden – am besten über eine fest installierte Wallbox. Diese wird entweder an Ihrer Hauswand, in der Garage oder im Carport montiert. Voraussetzung ist ein geeigneter Stromanschluss, der die Ladeleistung sicher tragen kann.

    • Wenn Sie Eigentümerin oder Eigentümer einer Immobilie sind, entscheiden Sie selbst über den Einbau.
    • Eigentümer in einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) beantragen die Installation der Wallbox bei der Eigentümerversammlung ihrer WEG. Dort wird über den Antrag abgestimmt, in der Regel mit einfacher Mehrheit. Die Eigentümergemeinschaft darf die Zustimmung nicht grundlos verweigern, da ein gesetzlicher Anspruch auf angemessene bauliche Veränderungen besteht.
    • Mietende beantragen die Erlaubnis zur Installation der Wallbox bei der Vermieterpartei oder der Hausverwaltung. Deren Zustimmung ist zwar erforderlich, aber nach dem gesetzlichen Anspruch darf der Einbau nur aus wichtigen Gründen abgelehnt werden. Voraussetzung ist, dass der Mieter oder die Mieterin über einen eigenen Stellplatz im Haus oder auf dem Grundstück verfügt.
  2. Die Gesamtkosten für eine Wallbox zu Hause liegen in der Regel zwischen 1.200 und 2.500 Euro. Der Preis setzt sich zusammen aus dem Kauf der Wallbox selbst (etwa 500 bis 1.200 Euro), dem Einbau durch eine Fachfirma (etwa 400 bis 1.000 Euro) und möglichen Zusatzkosten für längere Leitungswege oder bauliche Anpassungen. Je nach Wohnsituation, Stromanschluss und individuellem Bedarf können die Kosten auch darüber liegen. Förderprogramme oder Eigenleistungen – zum Beispiel bei vorbereitenden Arbeiten – können die Ausgaben reduzieren.

  3. Zwar gibt es derzeit kein bundesweites KfW-Programm für private Wallboxen, aber viele Städte, Gemeinden und Energieversorger bieten eigene Fördermittel an. Diese reichen von pauschalen Zuschüssen bis hin zu prozentualen Erstattungen der Gesamtkosten. Häufig sind die Förderungen an Bedingungen geknüpft, etwa Ökostrom oder eine Photovoltaikanlage. Fragen Sie vor dem Kauf Ihrer Wallbox bei Ihrer Kommune oder Ihrem örtlichen Stromversorger nach, welche Programme aktuell verfügbar sind und wie Sie diese beantragen.

  4. Wenn Sie eine Wallbox installieren möchten, brauchen Sie zunächst einen passenden Stellplatz – idealerweise gut zugänglich, witterungsgeschützt und in der Nähe Ihres Stromanschlusses. Technisch sollte der Hausanschluss die geplante Ladeleistung tragen können. Meist reicht eine 11‑kW-Wallbox aus, die lediglich beim Netzbetreiber angemeldet werden muss. Für stärkere Ladegeräte über 11 kW kann eine Genehmigung erforderlich sein. Zusätzlich sind ein separater Stromkreis, ein passender Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) und eine fachgerechte Installation durch einen Elektrofachbetrieb Pflicht. Wenn Sie zur Miete wohnen oder Teil einer Eigentümergemeinschaft sind, müssen Sie Ihre Vermieterin oder Miteigentümer vorher informieren und die Umsetzung abstimmen.

  5. Die Stromkosten beim Laden zuhause hängen vor allem vom individuellen Stromtarif und der Batteriekapazität Ihres Fahrzeugs ab. Im Durchschnitt zahlen Sie aktuell etwa 25 bis 35 Cent pro Kilowattstunde. Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach können Sie die Kosten senken.

    Seit dem 1. Januar 2025 sind zudem dynamische Stromtarife im Markt etabliert. Sie orientieren sich an den aktuellen Börsenstrompreisen und bieten Ihnen die Möglichkeit, zu besonders günstigen Zeiten zu laden – etwa nachts oder bei hoher Einspeisung von Wind- und Solarstrom. Voraussetzung dafür ist ein digitaler Stromzähler (Smart Meter) und eine steuerbare Wallbox. Wenn diese Technik bei Ihnen bereits installiert ist, können Sie aktiv auf Preissignale reagieren und so beim Laden Ihres E‑Autos zusätzliche Kosten sparen.

  6. Wenn Sie als Einzelperson eine Wallbox in einer Wohnungseigentümergemeinschaft installieren möchten, tragen Sie in der Regel alle damit verbundenen Kosten selbst. Dazu zählen sowohl der Kauf des Geräts als auch die Installation und mögliche Änderungen am Gemeinschaftseigentum, zum Beispiel an der Tiefgaragen-Elektrik. Die Eigentümerversammlung darf über die technische Ausführung mitbestimmen, kann die Maßnahme aber nicht grundsätzlich verhindern. Wenn mehrere Parteien gemeinsam ein Ladesystem für das Haus umsetzen wollen, können die Kosten aufgeteilt und gemeinsam getragen werden.

  7. Ein E-Auto über die normale Haushaltssteckdose zu laden ist technisch zwar möglich, aber aus Sicherheitsgründen nicht empfehlenswert. Die Steckdosen in Wohnhäusern sind nicht für dauerhaft hohe Strombelastungen ausgelegt. Wird über viele Stunden hinweg ein hoher Ladestrom abgerufen, kann es zur Überhitzung oder sogar zu Bränden kommen. Zudem dauert das Laden über eine Haushaltssteckdose sehr lange – oft 20 Stunden und mehr für eine Vollladung. Eine Wallbox hingegen ist speziell für das sichere, effiziente Laden ausgelegt. Sie schützt Ihre Elektroinstallation, verkürzt die Ladezeit und bietet mehr Komfort im Alltag.

  8. Die Gesamtkosten für eine private Wallbox liegen meist zwischen 1.200 und 2.500 Euro. Der Preis hängt davon ab, welches Modell Sie wählen und wie aufwendig die Installation ist. Zusätzlich entstehen Kosten, wenn längere Kabel verlegt, Wände durchbrochen oder ein neuer Stromkreis eingerichtet werden müssen. Ein professionelles Angebot vom Elektrofachbetrieb zeigt Ihnen vorab, mit welchen Ausgaben Sie rechnen sollten.

  9. Aktuell gibt es kein bundesweites Förderprogramm mehr. Viele Städte, Bundesländer und Energieversorger unterstützen den Einbau aber weiterhin mit Zuschüssen von 150 bis 2.000 Euro – je nach Region und Voraussetzungen. Unter Umständen ist die Kombination mit Ökostrom oder einer Photovoltaikanlage Voraussetzung. Informieren Sie sich rechtzeitig bei Ihrer Kommune oder Ihrem Stromanbieter über laufende Programme und Fristen, da Fördermittel oft begrenzt sind.

  10. Die Wallbox darf ausschließlich von einem zertifizierten Elektrofachbetrieb eingebaut werden. Das ist gesetzlich vorgeschrieben, weil hohe Stromlasten und Netzanschlüsse besondere Sicherheitsanforderungen stellen. Die reinen Montagekosten liegen meist zwischen 400 und 1.000 Euro, abhängig von der Kabelführung, Anschlusslänge und eventuellen Zusatzarbeiten.

  11. Ja, einige Anbieter bieten Mietmodelle für Wallboxen an, auch inklusive Service und Wartung. Das kann sich lohnen, wenn Sie keine hohe Einmalzahlung leisten möchten. Auch ein nachträglicher Einbau ist möglich, zum Beispiel in einer bestehenden Garage oder am Carport. Voraussetzung ist, dass Stromanschluss, Netzkapazität und bauliche Gegebenheiten mitspielen. Ein Fachbetrieb prüft das vorab für Sie.

  12. Eine Wallbox mit bis zu 11 kW Ladeleistung müssen Sie beim Netzbetreiber anmelden, eine Genehmigung ist dafür nicht erforderlich. Bei einer Leistung über 11 kW ist hingegen eine Genehmigung nötig, bevor Sie die Installation vornehmen. Diese Vorgaben gelten bundesweit und helfen, das Stromnetz stabil zu halten. Ihr Elektrofachbetrieb übernimmt in der Regel die Anmeldung für Sie.

  13. Ein eichrechtskonformer Zähler ist nur dann erforderlich, wenn Sie den Strom abrechnen oder weiterverkaufen – zum Beispiel bei einer gemeinsamen Wallbox in einem Mehrfamilienhaus oder bei Vermietung. Wenn Sie nur für sich selbst laden, reicht ein digitaler Stromzähler (Smart Meter) aus, vor allem wenn Sie einen dynamischen Stromtarif nutzen möchten. Ihr Installationsbetrieb kann Sie beraten, ob ein eichrechtskonformes System für Ihren Anwendungsfall nötig ist.

Redakteur

Tim Seibold

Experte für die Themen Innovation & Digitalisierung und Immobilien

Das könnte Sie auch interessieren

  • Ein Mann überprüft sorgfältig sein Fahrrad, während er in einem urbanen Umfeld steht. Er trägt sportliche Kleidung und scheint sich auf die Wartung oder Sicherheit des Fahrrads zu konzentrieren.

    Träumen Sie von einer eigenen Garage? Wir zeigen Ihnen, wie Sie diesen Wunsch umsetzen. Unser Ratgeber enthält Tipps zu Carports, Fertiggaragen, Doppelgaragen und mehr – und Sie erfahren, was Sie vor dem Bau oder Kauf beachten sollten.

  • Mann liest digitalen Stromzähler per Smartphone ab – Beispiel für smarte Haustechnik im Eigenheim

    Ab 2025 ist der sogenannte Smart Meter für viele Haushalte Pflicht – vor allem bei höherem Stromverbrauch oder einer eigenen Solaranlage. Was hinter dem Begriff steckt und wie digitale Stromerfassung dabei hilft, den eigenen Energiebedarf besser zu steuern – wir geben Ihnen den Überblick.

  • Eine Frau steuert auf einem Tablet die Beleuchtung ihres Eigenheimes

    Strom effizienter nutzen, selbst erzeugte Energie gezielt verbrauchen und die Energiekosten dauerhaft senken – das wünschen sich viele im eigenen Zuhause. Doch wie lässt sich all das sinnvoll zusammenbringen?

Das Titelbild wurde mithilfe künstlicher Intelligenz ergänzt.