Baugeschichtlich bedeutend ist das viergeschossige, drei zu fünf achsige, schiefergedeckte Gebäude mit eingeschossigem Erker auf abgeschrägter Ecke sowie einem Giebelgeschoß als Beispiel einer Bauweise mit historisierenden Stilelementen, insbesondere aus der Neugotik. Die Fassade wird horizontal gegliedert durch gekröpfte Doppelgesimse, breite Friese sowie ein weit ausladendes, mehrfach profiliertes Konsoltraufgesims, vertikal durch abgeschrägte, kapitelartige Pfeiler als Markierung der Achsenabstände in den einzelnen Geschossen, die im ersten und dritten Obergeschoß in Verbindung mit der Fenstereinfassung in arkadenartigen, spitzen und flachen Bögen zusammengefasst. Diese werden im ersten Obergeschoß zusätzlich durch profilierte Keilsteine betont, die wiederum in einen ornamentierten Bogenfries integriert sind.
Der Giebel erinnert an sakrale Architekturelemente und stellt in seiner Form und Wimperbekrönung ein typisches gotisches Stilmerkmal dar. Die originale, zweiflügelige Eingangstüre am Friesenwall, mit Sichtfenstern und schmiedeeisernen Schutzgittern, vervollkommnet die ästhetische Einheit der Fassade, die trotz der veränderten Dachlandschaft als konstruktiver Teil des Hauskerns Proportion, Geschoßgliederung und Höhe des Gebäudes veranschaulicht.