Als Verwaltungsgebäude der Zuckerfabrik Dröbel ist das Haus an der westlichen Ortseinfahrt im Stadtteil Dröbel in Bernburg im Jahr 1920 gebaut worden. Die Zuckerfabrik Dröbel wurde 1865 durch Julius Brumme (1825 - 1892) gegründet und die Produktionsanlagen wurden mit Gleisanschluss zum Bernburger Bahnhof versehen. Nach dem Abriss der Produktions-gebäude (1997/98) ist das Verwaltungsgebäude das letzte erhaltene Zeugnis des Produktionsstandortes.
Von 1924 bis zum Zweiten Weltkrieg war das Gebäude zudem als Sitz der Zuckerkreditbank für Deutschland, Zweigstelle Bernburg, genutzt worden. Die Zuckerkreditbank war eine Reichsbankstelle und eröffnete im Jahr 1924 Nebenstellen in Köthen und Bernburg. Zuckerbauern in der Region erhielten für die Aussaat von Zuckerrübensetzlingen von der Zuckerkreditbank im Frühjahr Darlehen, die nach der Ernte und der Verarbeitung der Zuckerrüben in den Zuckerfabriken der Region im Herbst zurückgezahlt werden konnten. Die Zuckerkreditbank, die sich in der sowjetischen Besatzungszone befand, musste entsprechend dem Befehl der SMAD geschlossen werden. In das Gebäude zog nach der Staatsgründung der DDR die Verwaltung der VEB Zuckerfabrik Bernburg-Dröbel ein.
Aufgrund seiner nahezu unverändert bewahrten, äußerst hochwertigen Innenausstattung aus der Erbauungszeit ist dieses Gebäude von besonderer kulturell-künstlerischer Bedeutung. Das elegante Foyer beeindruckt mit kannelierten Säulen und mit Steinplatten verkleideten Wänden. Weite Flure, ein großzügiges Treppenhaus mit farbigen Glasfenstern und gediegenen Treppen zeichnen dieses Baudenkmal ebenso aus wie eine Vielzahl bauzeitlicher Ausstattungsdetails, beispielsweise Türen, Beleuchtungskörper, Heizkörperverkleidungen, Stuckdekor und Kamine.
1992 kaufte die Besitzgesellschaft der Rahn Education von der "Ostdeutschen Zucker AG" das Verwaltungsgebäude, sanierte das Baudenkmal aufwändig und nutze es zu einer kaufmännischen Ausbildungsstätte um.
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