Welterbe Hansestadt Wismar: Hafenflair und Backstein
Imposante Backsteinkirchen, schön restaurierte Giebelhäuser und ein geschäftiges Hafenviertel, in dem Ausflugsboote, Fischkutter und Yachten festmachen - so präsentiert sich die altehrwürdige Hansestadt Wismar ihren Besuchern. Seit 2002 gehört die Altstadt zum Welterbe der UNESCO.
Im Stadtkern mit seinen zahlreichen schönen Bürgerhäusern liegt der quadratische Marktplatz, einer der größten in Norddeutschland. In seiner Mitte befindet sich die "Wasserkunst": Ein Brunnenbauwerk im Renaissancestil aus dem 17. Jahrhundert. Bis 1897 diente es der Trinkwasserversorgung der Stadt. Fast die gesamte Nordseite des Platzes nimmt das mächtige klassizistische Rathaus in Anspruch. An ihm vorbei führt der Weg über Altböterstraße und ABC-Straße zum sogenannten Schabbellhaus. Der prächtige Renaissancebau, in dem das stadtgeschichtliche Museum untergebracht ist.
Beim Schabbellhaus verläuft die Mühlengrube, auch Runde Grube genannt. Sie ist einer der ältesten künstlichen Wasserläufe in einer deutschen Stadt und verbindet den Schweriner See mit der Ostsee. Im Mittelalter diente das Wasser der Grube zum Trinken, Waschen und Löschen und trieb zahlreiche Mühlräder an. Heute bietet sie Besuchern eine gute Orientierung und führt an vielen sehenswerten Gebäuden vorbei bis zum Hafen.
Auf der dem Schabbellhaus gegenüber liegenden Seite der Grube erhebt sich mit der Nikolaikirche eine der drei monumentalen gotischen Sakralbauten Wismars. Über die sogenannte Schweinsbrücke mit ihren kleinen, metallenen Schweineskulpturen gelangen Besucher an dieser Stelle über den Wasserlauf.
Neben St. Nikolai prägen der Turm der Marienkirche und die Kirche St. Georgen das Panorama der alten Hansestadt. Die Georgenkirche ist die größte und gleichzeitig die jüngste unter ihnen. Der im Stil der norddeutschen Backsteingotik errichtete Bau erhebt sich hoch über die Dächer der Altstadt. Der Turm an der Westfassade ist unvollendet.
Im Zweiten Weltkrieg wurden St. Georgen und St. Marien weitgehend zerstört. Von der Marienkirche ist bis heute nur der Turm erhalten, St. Georgen wurde nach der Wende wiederaufgebaut. Heute dient die Kirche in den Sommermonaten als Spielstätte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Ein Aufzug führt auf den 36 Meter hohen Turm von St. Georgen zu einer Aussichtsplattform, die einen schönen Blick auf Stadt und Ostsee bietet.
Quelle: NDR.de