Wer diese Villa erwirbt, taucht zunächst tief in die Geschichte ein. Sie beginnt im Jahr 1872, als der Dresdner Kaufmann Hermann Gmeiner (1841 bis 1911) auf dem Gelände einer alten Graupenmühle in Goldbach eine Fabrik zum Herstellen von Buntpapier gründete. Ein entsprechendes Buntpapier-Grosso- und -fabrikgeschäft eröffnete er in der Dresdner Neustadt. 1881 heiratete er Rosa, geb. Benndorf, und nannte sich seitdem Gmeiner-Benndorf. Schon nach wenigen Jahren beschäftigte er mehr als 200 Mitarbeiter und lieferte seine Bunt- und Luxuspapiere in alle Länder und Erdteile. Bis zur Jahrhundertwende baute er sie zu einer der größten Bunt- und Luxuspapierfabriken Europas aus. 1889 wurde er zum königlich-sächsischen Kommissionsrat ernannt, 1891 wandelte er seine Fabrik in eine Aktiengesellschaft um. Gmeiner-Benndorf betätigte sich auch erfinderisch, entwickelte ein spezielles Buntpapier, das sogenannte Brokatpapier, das als Vorsatz bei Bucheinbänden benutzt wurde.
Dass so ein Mann seine weltweiten Geschäftspartner in einem angemessenen Ambiente empfangen wollte, dürfte klar sein.
Fabrik und Villa verfielen nach 1946 immer mehr, aber sie erlebten auch wieder bessere Zeiten, denn 1994 gingen sie in den Besitz eines bayerischen Unternehmers über, der Ostsachsen als seine zweite Liebe entdeckte und im besten Sinn Aufbau Ost betrieb. So ließ er schließlich 2013 auch die Villa in alter Schönheit erblühen - nein, heute ist sie wahrscheinlich noch schöner als früher, technisch moderner sowieso.
Gern können Sie die Tradition zwei tüchtiger Männer fortsetzen ...
Aktuell ist das Objekt ein Wohn- und Geschäftshaus, also mit Wohnen und Arbeiten unter e i n e m Dach.
Wir haben hier die Villa vom benachbarten Betriebsgelände abgetrennt - gern können Sie es aber natürlich auch mit erwerben. Da reden wir inkl. Wald, Wiese und Flüsschen von etwa acht Hektar Land im Außenbereich (davon fast drei Hektar Bauland) und Baukörpern mit einer Kubatur von etwa 30.000 m³.