Netzen war bis 2002 eine selbstständige Gemeinde im Amt Lehnin, seit damals ist es Ortsteil der Gemeinde Kloster Lehnin im Landkreis Potsdam-Mittelmark des Bundeslandes Brandenburg. Netzen liegt nordwestlich von Lehnin in der Nähe der A2 und ist Teil der historischen brandenburgischen Landschaft Zauche. Die Landesstraße 88 führt durch den Ort. Östlich des Ortes befindet sich der Netzener See. Das Naturschutzgebiet Rietzer See ist Brutplatz seltener und bedrohter Vogelarten. Im Schutzgebiet gibt es als Besonderheit einige sehr seltene Binnensalzstellen am Nordufer des Netzener Sees und einzigartige Salzwiesen. Ein Rundweg von ca. 2,5 km Länge verläuft als Naturlehrpfad zwischen Netzen, dem Netzener See und der Brücke am Emster Kanal. Im Naturschutzgebiet gibt es einen Vogel-Beobachtungsturm und eine Naturbadestelle am Netzener See.[6] Die Netzener Landfrauen, als Teil des Kreislandfrauenverbandes Potsdam-Mittelmark, trägt durch vielfältige Aktivitäten zur Bereicherung des Kultur- und Gemeinschaftslebens in Kloster Lehnin bei. Die Wirkungsstätte ist das Mehrgenerationenhaus. Netzen wurde 1190 erstmalig unter dem Namen "Nydicem" urkundlich erwähnt und existiert erst seit dem 16. Jahrhundert in der heutigen Schreibweise. Die erste schriftliche Erwähnung des Dorfes und der slawische Ortsname verweisen darauf, dass es um 1200 in Netzen sowohl eine slawische Siedlung, als auch eine Kirchengemeinde deutscher Kolonisten gab.
Der Ort war ein typisches Bauerndorf und gehörte zwischen 1190 und 1241 dem Domkapitel Brandenburg, dann dem Kloster Lehnin bis zu dessen Auflösung (1542). Um 1850 profitierten auch die Netzener durch die Ziegelproduktion, die wirtschaftlichen Aufschwung brachte. Im Jahr 1922 erhielt Netzen elektrischen Strom, fünf Jahre später gründete sich die freiwillige Feuerwehr. Durch die waldreiche Gegend und den Netzener See mit einer Naturbadestelle und der Verbindung bis zur Havel, entstand hier ein Erholungsgebiet. Das sich in unmittelbarer Nähe befindliche Hotel "Seehof" bietet auch kulinarische Köstlichkeiten an. Das Sportzentrum steht auch zu festlichen Anlässen zur Verfügung.
Zahlreiche private und kommunale Bauvorhaben trugen in den letzten Jahren zur Verschönerung des Ortes, vor allem der Ortsmitte, bei. Der neugestaltete Markgrafenplatz, der Busbahnhof und der Marktplatz wirken einladender denn je.
Die jährlichen Sommermusiken in der Klosterkirche, das Floßfest sowie der Adventsmarkt tragen, wie die steigenden Zahlen der Besucher zeigen, zum Bekanntheitsgrad Lehnins bei.